ANALYSE | Pogacar jagt Titel beim Amstel Gold Race – Doch diese fünf Rivalen könnten ihn stoppen

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 17 April 2025 um 20:00
pogacar
Tadej Pogacar denkt nach seinem Debüt bei Paris-Roubaix nicht an Erholung. Der Weltmeister steht am Sonntag beim Amstel Gold Race erneut am Start – dem Auftakt seiner Ardennen-Offensive, die in einer Woche mit Lüttich-Bastogne-Lüttich gipfelt. Nach seinem dominanten Solo-Sieg im Vorjahr gilt der Slowene auch diesmal als der Mann, den es zu schlagen gilt.
Doch Pogacar reist nicht alleine mit Ambitionen an. Im starken Starterfeld lauern zahlreiche Herausforderer – allen voran Remco Evenepoel, der beim Brabantse Pijl sein Renncomeback feiert. Sollte Pogacar nicht bei vollen Kräften sein, könnte der Belgier zum größten Stolperstein auf dem Weg zum Doppelsieg werden.
Neben Evenepoel zählen auch Tom Pidcock, Wout van Aert, Ben Healy und Tiesj Benoot zum engsten Favoritenkreis. Diese fünf Profis könnten Pogacars Sieg verhindern:

1. Remco Evenepoel – Der Rückkehrer mit Ansage

Trotz monatelanger Verletzungspause bleibt Evenepoel Pogacars gefährlichster Rivale. Kein anderer Fahrer kann im direkten Duell auf diesem Niveau so konstant Paroli bieten. Für den Belgier ist das Amstel Gold Race die perfekte Generalprobe für Lüttich, wo er bereits zweimal triumphiert hat. Wenn die Form stimmt, kann er Pogacar in Schwierigkeiten bringen.
Remco Evenepoel hat seit der Lombardei im vergangenen Oktober kein Rennen mehr bestritten.
Remco Evenepoel hat seit der Lombardei im vergangenen Oktober kein Rennen mehr bestritten.

2. Tom Pidcock – Der Titelverteidiger mit Renninstinkt

Pidcock liebt das Amstel – 2024 holte er sich den Sieg im Sprint vor Marc Hirschi und Tiesj Benoot. Mit weiteren Podiumsplatzierungen in den Jahren 2021 und 2023 ist der Brite ein Dauergast auf dem Treppchen. Auch wenn er seit Mailand-Sanremo kein Rennen mehr bestritten hat, darf man ihn keinesfalls unterschätzen. Er kennt die Strecke, das Rennen – und wie man gewinnt.

3. Wout Van Aert – Der Formstarke mit der Vergangenheit

Nach einem schwierigen Saisonstart meldete sich Van Aert eindrucksvoll zurück. Zwei vierte Plätze bei der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix sprechen für sich. Zudem kennt der Belgier das Gefühl, beim Amstel ganz oben zu stehen – 2021 gewann er das Rennen. Wenn er seine Form konservieren kann, ist mit ihm zu rechnen.

4. Ben Healy – Der stille Angreifer

2023 war Healy Pogacars härtester Verfolger beim Amstel. Zwar fehlten im Ziel 38 Sekunden, doch dahinter klaffte eine riesige Lücke zum Rest des Feldes. Der Ire reist mit frischer Topform aus dem Baskenland an, wo er mit einem Solosieg und einem dritten Platz auf der Königsetappe aufhorchen ließ. Healy ist kampfbereit – und liebt lange Angriffe.

5. Tiesj Benoot – Der unterschätzte Dauerbrenner

Benoot fliegt oft unter dem Radar, doch seine Bilanz beim Amstel ist beachtlich: Platz drei in den Jahren 2022 und 2024, dazu zuletzt Platz sechs bei der Flandern-Rundfahrt. Der Visma-Profi ist in starker Form und kennt die entscheidenden Momente des Rennens. Gemeinsam mit Van Aert bildet er ein brandgefährliches Duo.
Fazit: Pogacar bleibt der große Favorit. Doch wer das Amstel Gold Race gewinnen will, muss sich gegen Weltklasse-Konkurrenz durchsetzen – und darf sich keine Schwäche erlauben.
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