Paret-Peintre blickt nach vorn – trotz Rückschlag und verpasstem Giro

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 17 April 2025 um 21:30
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Valentin Paret-Peintre erlebt einen durchwachsenen Start in seine erste Saison bei Soudal - Quick-Step. Der Franzose, der sich bei der letzten Etappe von Tirreno-Adriatico einen Kreuzbeinbruch zuzog, befindet sich derzeit in der Reha – und spricht dennoch mit klarem Blick auf die kommenden Ziele. Besonders die Heim-Weltmeisterschaft 2027 in Haute-Savoie motivieren ihn.
Im Gespräch mit Cyclism'Actu während der offiziellen UCI-Präsentation in Haute-Savoie ließ der 23-Jährige durchblicken, welche emotionale Bedeutung die WM vor heimischem Publikum für ihn hat. „Es kommen viele Erinnerungen hoch – vor allem an den Sturz von Chris Froome und den darauffolgenden Sieg von Romain Bardet auf der Côte de Domancy. Natürlich denke ich auch an Bernard Hinaults Triumph, obwohl ich damals noch nicht einmal geboren war.“
Die Rückkehr der WM auf die legendären Anstiege rund um Domancy setzt bei Paret-Peintre bereits jetzt etwas in Bewegung: „Zwei Jahre sind nicht mehr lang. Es kommt schnell. Dieses Event macht uns klar, dass es real wird – und dass es bald so weit ist.“

Verletzung bremst – aber nicht den Ehrgeiz

Derzeit ist Paret-Peintre allerdings zur Untätigkeit gezwungen. Sein Kreuzbeinbruch wurde zunächst nicht erkannt, wodurch wertvolle Reha-Zeit verloren ging. „Ich bin momentan nicht auf dem Rad. Seit mehr als zwei, drei Wochen habe ich nicht trainiert. Morgen steht ein Röntgentermin an – dann wissen wir mehr. Aber klar ist: Es wird dauern, bis ich mein Niveau wieder erreiche.“
Dennoch bleibt der Franzose optimistisch: „Es ist frustrierend, aber so etwas passiert. Drei Wochen Pause sind keine Katastrophe. Die Saison ist noch lang – es gibt viele Chancen. Ich schaue nach vorne, nicht zurück.“

Giro unwahrscheinlich, Tour noch offen

Ein geplanter Start beim Giro d’Italia ist durch die Verletzung nahezu vom Tisch. „Ich war für den Giro vorgesehen, aber es wird sehr schwierig. Ich sage nicht, dass es ausgeschlossen ist – aber es ist äußerst unwahrscheinlich.“ Auch eine Grand Tour im späteren Saisonverlauf bleibt vage: „Welche Rundfahrt es wird, hängt davon ab, wann ich wieder ins Rennen einsteigen kann.“
Die Criterium du Dauphine könnte laut Paret-Peintre ein realistischer Einstiegspunkt sein – wenn der Heilungsverlauf optimal verläuft. „Sollte ich in dieser Woche wieder mit dem Training starten, wären es rund eineinhalb Monate bis zur Dauphine. Aber das ist aktuell alles Spekulation.“

Verpasste Chance mit Evenepoel

Die Verletzung kostete Paret-Peintre auch die Teilnahme an einem wichtigen Höhentrainingslager in der Sierra Nevada – Seite an Seite mit Teamkollege Remco Evenepoel. „Ich hätte dort sein sollen, um mich auf den Giro vorzubereiten. Es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, Remco besser kennenzulernen. Leider hat es nicht geklappt. Jetzt hoffe ich, dass er in unseren Farben glänzt – und dass wir in Zukunft gemeinsam Rennen fahren können.“
Trotz aller Rückschläge bleibt Paret-Peintre fokussiert – mit der Heimat-WM 2027 als langfristigem Ziel und einer hoffentlich baldigen Rückkehr in den Profizirkus.
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