Es dürfte einer der höchsten Preise sein, der je für ein Rad bezahlt wurde. Doch kann man es dem Käufer verdenken? Das Bike, mit dem
Tadej Pogacar bei der
Tour de France 2025 mehrere Etappensiege einfuhr – optisch fast ein Unikat, historisch definitiv einzigartig –, wurde für satte 163.430 Euro versteigert.
Das ist kein gewöhnliches Rad. Es handelt sich um ein Colnago Y1Rs, die Aero-Version der Marke, die bei der Tour de France von den meisten Fahrern nahezu täglich eingesetzt wurde. Pogacars Rad stach allerdings wegen seiner Lackierung heraus – genauer: wegen des fehlenden Lacks. Um weitere Gramm zu sparen, wurde die Farbe entfernt; übrig blieben nur minimale Details als Verweis auf den im Vorjahr in Zürich errungenen WM-Titel. Mit diesem Rad fuhr er enorme Erfolge ein, darunter den Sieg im Bergzeitfahren in Peyragudes, und bestritt damit einen Großteil der Bergetappen, in denen er sich gegen Tadej Pogacar behauptete, sowie Rekorde am Berg brach, etwa am Mont Ventoux, der in 54 Minuten und 30 Sekunden bezwungen wurde.
Heute greifen Kletterer selbst auf Bergetappen häufig zu Aero-Rädern und Skinsuits – wegen der Geschwindigkeiten und der kleinen, auch bei geringeren Tempi spürbaren Vorteile. Ab 30 km/h werden die Effekte aero-optimierter Ausrüstung signifikant, besonders wenn ohne Windschatten gefahren wird – an Schlüsseltagen keine Seltenheit. Dieses Rad hatte also einen klaren Zweck, und es erfüllte ihn perfekt. Nun wurde es bei Sotheby’s zur Auktion gestellt.
Am Donnerstag lag das Höchstgebot bereits sehr hoch, doch in den Schlussstunden verdoppelte es sich und stieg weiter. Der höchste und siegreiche Zuschlag lag bei 163.430 Euro. Ein unglaublicher Betrag für ein Rad, dessen Wert auf rund 15.000 Euro geschätzt wird – an sich schon hoch, bedingt durch die vielen Details am Setup des Weltmeisters, mit dem jede mögliche Verbesserung gesucht wurde.
Tadej Pogacar überquert bei der diesjährigen Tour am Mont Ventoux die Ziellinie. Genau dieses Rad wurde nun für einen Rekordpreis verkauft