Tadej Pogacar fährt im kommenden Frühjahr Milano–Sanremo und Paris–Roubaix. Das gilt als sicher, denn der Weltmeister hat seinen Wunsch geäußert, 2026 beide Monumente erneut zu bestreiten. Im vergangenen Frühjahr stand er bei beiden auf dem Podium, hat aber noch keines davon gewonnen, und er rechnet damit, dass
Remco Evenepoel nächstes Frühjahr bei beiden ebenfalls gegen ihn antreten könnte.
„Ich denke, Remco könnte ein sehr gutes Sanremo fahren, sogar Roubaix und Rennen dieser Art“, sagte Pogacar gegenüber
Cyclingnews und anderen Medien bei einem Termin auf Gran Canaria. „Ich glaube, er kann sich sehr gut managen, und es wäre ein zusätzlicher großer Gegner, wenn er zum Beispiel nach Sanremo kommt – ein weiterer Fahrer, den man im Blick haben muss. Wenn er sich dafür entscheidet, wird es schwierig, wieder schwierig zu gewinnen.“
Evenepoel ist ein außergewöhnlicher Klassiker-Spezialist, aktuell Olympiasieger im Straßenrennen sowie Zweiter bei der WM, den Europameisterschaften und Il Lombardia, wo er vergangenen Herbst hinter dem Slowenen Rang zwei belegte. Er hat eine starke Bilanz in Eintagesrennen, darunter zwei Siege bei Lüttich–Bastogne–Lüttich. Abgesehen von Lüttich und Lombardei ist er jedoch überraschend noch nie ein weiteres Monument gefahren.
Paris–Roubaix ist für einen Fahrer seines Gewichts womöglich ein zu großes Risiko bei überschaubarem Ertrag – erst recht jetzt, da Quick-Step erneut Fahrer für die Pflaster-Klassiker verpflichtet. Sanremo und die Flandern-Rundfahrt sind hingegen realistische Optionen in seinem Programm. Ein Sanremo-Debüt gilt in seinem ersten Jahr bei Red Bull - BORA - hansgrohe als beinahe sicher, während Flandern stark davon abhängt, ob er den Giro d’Italia fährt oder nicht.
Pogacar peilt Sanremo und Roubaix an
Leistungsseitig gibt es jedoch keinen Grund, warum er nicht in beiden Rennen stark auftreten könnte. Die entscheidende Bewegung in Sanremo fiel im Vorjahr an der Cipressa, das Rennen wird zunehmend von Klettertaktik geprägt – dank Pogacar und UAE Team Emirates - XRG. Auch die Ronde zählt inzwischen eine kleine taktische Komponente mehr, da Fahrer wie Pogacar und van der Poel die jüngsten Ausgaben vor allem über ihre Kletterfähigkeiten dominieren. Deshalb dürfte mangelnde Erfahrung Evenepoel heute weniger treffen als einen Debütanten vor zehn Jahren, zumal die entscheidenden Angriffe oft am vorletzten Anstieg des Oude Kwaremont beginnen.
Für Pogacar sind die Ideen klar, endgültig diskutiert wird beim anstehenden Team-Trainingslager in Benidorm, Spanien. „Wir haben den Kalender noch nicht entschieden – beim Dezember-Trainingslager mit dem Team sprechen wir ausführlicher über Programm und Rennkalender.“ Am 13.12. sprechen die Fahrer mit den Medien und machen ihre Pläne und Ziele öffentlich.
„Aber meine Wunschliste für das nächste Jahr ist auf jeden Fall, nach Sanremo und Roubaix zurückzukehren und dort erneut um den Sieg zu fahren.“