Die Saison 2025 von
Mathieu van der Poel ist bereits jetzt ein Monument für sich: zwei Klassiker-Siege, eine Etappe bei der Tour de France und dazu die ständige Präsenz an der Spitze fast jeder Disziplin, die er anfasst. Doch bevor er das Jahr beendet, richtet der Niederländer seinen Blick auf ein Terrain, das ihm schon lange am Herzen liegt – das Mountainbike.
Ein starkes Comeback in Les Gets
Beim Weltcup in Les Gets feierte Van der Poel sein Comeback auf dem Mountainbike – und hinterließ sofort Eindruck. Von Startplatz 33 aus kämpfte er sich kontinuierlich nach vorne, überholte Fahrer um Fahrer und bewies, dass sein Off-Road-Instinkt ungebrochen ist. Am Ende belegte er Platz sechs, nur eine Minute hinter dem Sieger Luca Martin.
Dass er sich derart schnell wieder einfügte, war nicht selbstverständlich. Noch zu Saisonbeginn hatte er in Nove Mesto einen Rückschlag erlitten, als er nach einem Sturz mit gebrochenem Handgelenk ausschied. Diesmal ging er klüger zu Werke: „Ich hatte beschlossen, in der ersten Runde kein Risiko einzugehen, aber ich habe ein paar Positionen verloren“, erklärte er im Gespräch mit NOS.
Von da an arbeitete sich Van der Poel stetig nach vorne. In der zweiten Runde fuhr er sogar die Bestzeit des gesamten Feldes. Als Vierter ging er in die letzte Runde, wurde jedoch von Alan Hatherley und Simone Avondetto überholt und erreichte schließlich Platz sechs – ein Ergebnis, das seine Vielseitigkeit einmal mehr unter Beweis stellt.
Zufriedenheit, aber auch Ehrgeiz
Auch wenn es nicht zum Podium reichte, zeigte sich der Niederländer zufrieden: „Ich spürte, dass ich mich von Runde zu Runde steigerte, aber in der Schlussphase fehlten mir die Durchschlagskraft und die Beschleunigung in den Beinen, um um den Sieg zu kämpfen. Im Vorfeld wäre ich mit diesem Ergebnis zufrieden gewesen, aber im Nachhinein hätte ich vielleicht noch mehr erreichen können, wenn ich in den ersten Runden etwas aggressiver gefahren wäre.“
Diese Worte zeigen: Van der Poel ist nicht nur ein Meister der Straße und des
Cyclocross, sondern bleibt auch auf dem Mountainbike ein Mann mit höchsten Ansprüchen.
Fokus auf die Weltmeisterschaft in Crans-Montana
Die große Mission steht bereits fest: Bei der Mountainbike-Weltmeisterschaft in Crans-Montana im kommenden Monat will Van der Poel das Regenbogentrikot auch in dieser Disziplin erobern. Mit sieben Weltmeistertiteln im Cyclocross, einem im Straßenrennen und einem im Schotter hat er bereits fast alle Facetten des Radsports dominiert. Nur das XCO-Trikot fehlt ihm noch.
„Auch dort wird der Start entscheidend sein“, blickte er voraus. Für einen Fahrer, der von Natur aus aggressiv in Rennen hineingeht, wird es darum gehen, das richtige Maß zwischen Risiko und Geduld zu finden. Sollte ihm dies gelingen, könnte 2025 nicht nur als sein Jahr auf der Straße in Erinnerung bleiben – sondern auch als das, in dem er endgültig zum kompletten Multidisziplin-Weltmeister wurde.