Lotte Kopecky ist nach ihrem jüngsten Triumph bei den Europameisterschaften im Zeitfahren hoch motiviert, doch in Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften ist sie sich über eines im Klaren: Chloe Dygert ist die Fahrerin, die es zu schlagen gilt.
Mit ihren 28 Jahren ist Kopecky die amtierende Weltmeisterin im Straßenrennen und sicherte sich bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris die Bronzemedaille im Straßenrennen, doch das bevorstehende Zeitfahren der Frauen bei den Weltmeisterschaften in Zürich stellt eine neue Herausforderung dar. Die 29,9 km lange Strecke, die in Gossau beginnt und in Zürich endet, ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern mit über 300 Höhenmetern auch anspruchsvoll. Das relativ flache Profil wird starke Fahrerinnen begünstigen, und Kopecky sieht Dygert aufgrund ihrer Stärke als klare Favoritin.
Chloe Dygert, die amtierende Zeitfahrweltmeisterin, wird ihren Titel auf dieser Strecke verteidigen. Es wird erwartet, dass Dygert mit ihren bekannten Zeitfahrfähigkeiten und ihrer physischen Stärke das flache Terrain dominieren und den 2,4 km langen Anstieg nach Uetikon am See mit gleicher Finesse bewältigen wird. Doch die Konkurrenz ist groß, und Fahrerinnen wie Kopecky sind nicht zu unterschätzen.
In einem Interview mit Cyclingnews teilte Kopecky ihre Gedanken vor den Weltmeisterschaften. "Die Europameisterschaft war wichtig für mich", reflektierte sie. "Das Zeitfahren bei den Spielen in Paris hat sich trotz meines Sturzes gut angefühlt, und die Europameisterschaft hat meine Fortschritte bestätigt. Ich hoffe, dass sich das bei den Weltmeisterschaften fortsetzt."
"Eine Steigung in einem großen Zeitfahren ist etwas Neues für mich, aber es ist kein Nachteil", sagte Kopecky und bezog sich dabei auf den leichten Anstieg auf der Strecke.
Kopecky hat sich in den letzten Monaten intensiv auf das Zeitfahrtraining konzentriert, und das beginnt sich auszuzahlen. "Ich war noch nie so oft auf meinem Zeitfahrrad wie in den letzten Monaten. Es macht mir mehr und mehr Spaß", verriet sie. Trotz ihres wachsenden Selbstbewusstseins bleibt Kopecky bescheiden und räumt ein, dass ihre Konkurrentinnen schwer zu schlagen sein werden.
"Ich bin nicht die Favoritin, ich denke, der Weltmeistertitel wird an
Chloé Dygert gehen, die auch gut bergauf fahren kann, oder vielleicht auch an Grace Brown. Ich zähle Demi Vollering zu den Podiumsanwärterinnen, hoffe aber auch, dabei zu sein."
Kopecky hat sich einen Platz auf dem Podium zum Ziel gesetzt und gibt zu, dass sie zwar nicht zu den Top-Anwärterinnen gehört, aber ihr Sieg bei der Europameisterschaft ihr Hoffnung gibt. "Ich wäre sehr glücklich mit einem Podiumsplatz, das ist das, was ich mir vorgenommen habe, aber die letzte Europameisterschaft hat mir Selbstvertrauen gegeben.Ich denke, ein Podium ist definitiv möglich, wenn ich einen super Tag habe."
Während die Welt das Zeitfahren in Zürich verfolgt, könnte Kopecky aufgrund ihrer Form und ihres Könnens für eine Überraschung sorgen - aber selbst sie weiß, dass der Weg zum Sieg nur über Chloe Dygert führt.