"Die anderen wollen auch einen Weltmeistertitel": Interner Konflikt im niederländischen Team könnte Lotte Kopecky am Samstag in die Hände spielen

Frauen Radsport
Samstag, 28 September 2024 um 10:00
lottekopecky
Die Niederlande mit Demi Vollering in ihren Reihen gehen am Samstag als haushohe Favoritinnen ins Straßenrennen der Frauen-Elite. Lotte Kopecky, Vollerings Teamkollegin, wird in Zürich ihren Weltmeistertitel verteidigen. Die belgische Radrennfahrerin glaubt, dass ein Aufeinandertreffen der Absichten innerhalb des niederländischen Teams Fahrern wie ihr selbst zugute kommen könnte.
In einer Pressekonferenz bestätigt Kopecky, dass sie die Strecke bereits Anfang der Woche erkundet hatte. "Als wir auf halber Strecke angehalten haben, habe ich Ludwig gesagt, dass es doch nicht so schwer war. Der Fokus liegt auf dem ersten Teil der Strecke, wo der höchste Punkt ist. Danach gibt es ziemlich viele Kurven und kurze, steile Abfahrten. Ich hatte erwartet, dass es schwieriger wird, aber nach dem Rennen werden wir darüber anders denken.
Das Rennen der Juniorinnen fand bereits am Donnerstag statt, wo - wie bei den Männern - das Rennen nach der Einfahrt des Pelotons in den Zürcher Rundkurs eröffnet wurde. Das Rennen der U23-Männer verlief schon kontrollierter, aber die Fahrer kamen trotzdem einzeln an. "Die Rennen der Junioren sind ganz anders als unsere", sagt Kopecky über den taktischen Aspekt des Rennens der Frauenelite. "Dort ist es oft ein Rennen vom Start bis zum Ziel. Es ist eine Strecke, auf der man mannschaftstaktisch vorgehen kann."
Wie werden sie das mit den Belgiern machen? "Dieses Rennen auf dieser Strecke ist schwer zu kontrollieren, aber wir werden im Rennen sehen, wie wir es genau angehen werden."
Dabei müssen sie natürlich die starke niederländische Mannschaft berücksichtigen, auf die sich Kopecky gerne einlässt. "Sie haben eine sehr starke Auswahl, aber es hat sich schon mehrfach gezeigt, dass sie nicht immer gut miteinander auskommen. Wenn man sich das Team jetzt anschaut, sieht man auch, dass es auf dem Papier eine klare Führende gibt, aber dass es auch andere Damen gibt, die den Weltmeistertitel im Visier haben. Das sind Dinge, von denen wir, aber auch andere Länder, profitieren können.
Am Samstag wird Pauline Ferrand-Prévot ein weiterer unbekannter Faktor sein. "Was soll ich von ihr erwarten? Ich habe keine Ahnung, ehrlich gesagt. Es ist schon eine Weile her, dass sie auf der Straße gefahren ist. Ihr Niveau wird unglaublich hoch sein, aber die Frage ist, ob sie die nötige Ausdauer hat. Davor habe ich keine Angst, denn sie ist nur eine der vielen Favoritinnen, die wir berücksichtigen müssen.