Als Florian Lipowitz vom Biathlon zum Radsport wechselte, waren nicht viele von den Berichten überzeugt, dass der deutsche Fahrer eines der aufstrebenden GC-Talente werden könnte. Aber mit dem 7. Platz bei der diesjährigen Vuelta, als er den Sieger Primoz Roglic unterstützte, und vielen weiteren starken Ergebnissen, gibt es jetzt keinen Zweifel mehr, dass Red Bull - BORA - hansgrohe ein Juwel in den Händen hält.
"So wie er bei der Vuelta gefahren ist, wird in den nächsten Jahren noch viel kommen", sagte der erfahrene Simon Geschke dem SID über den jungen Landsmann. Der 38-Jährige wird sein Rad Ende 2024 an den Nagel hängen, wird aber die Entwicklung des 24-jährigen Lipowitz auch in den kommenden Jahren genau beobachten.
"Er wird sich sicher auch in Zukunft darauf konzentrieren, bei den Grand Tours um die Gesamtwertung zu fahren. Wenn man in den Top 10 fahren kann, macht es Sinn, es weiter zu versuchen und in den nächsten Jahren ein besseres Ergebnis anzustreben", sagte Geschke über Lipowitz. "Wie weit er kommen wird, ist natürlich die Frage." Mit Konkurrenten wie Tadej Pogacar im Hinterkopf ist der Gedanke an einen Sieg "natürlich sehr schwierig."
Lipowitz sollte sich nicht darauf versteifen. Wenn es mit GC nicht klappt, gibt es noch andere Ziele, denen er mit seinem Talent nachjagen kann. "Die Entwicklungsrichtungen sind immer völlig offen. Bei den Deutschen Meisterschaften hat er gezeigt, dass er auch ein guter Eintagesfahrer ist. Auch die Klassiker oder die einwöchigen Rundfahrten sind interessant", so Geschke.
Für Geschke wäre es aber noch zu früh, auf Grand-Tour-Wertungen zu verzichten: "Wenn man den Motor hat, eine dreiwöchige Tour in die Top 10 zu fahren, dann würde ich weiter daran arbeiten und meinen Fokus darauf legen."