"Das Teammanagement hat sie auf dieser berüchtigten fünften Etappe nicht voll unterstützt" - Thijs Zonneveld kritisiert SD Worx, nachdem Demi Vollering die Tour de France Femmes um 4 Sekunden verloren hat

Frauen Radsport
Montag, 19 August 2024 um 14:00
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Demi Vollering war am Sonntagnachmittag dem zweiten Sieg in Folge im Maillot Jaune bei der Tour de France Femmes 2024 unglaublich nahe. Nach einem spannenden Finale der Ausgabe 2024 musste sich die Niederländerin jedoch Katarzyna Niewiadoma mit nur 4 Sekunden Vorsprung geschlagen geben.
Bei einem so geringen Vorsprung, der das Rennen entschied, denken viele an Vollerings späten Sturz auf der 5. Etappe, bei dem sie über eine Minute und das Maillot Jaune verlor. Am fragwürdigsten war jedoch die mangelnde Hilfsbereitschaft ihrer Teamkollegen vom SD Worx-Protime Team, wie der ehemalige Profi und heutige Radsport-Experte Thijs Zonneveld bemerkte:
"Lorena Wiebes hatte 'etwas Gelbes' dort liegen sehen, als sie zurückblickte. Sie sagte es so, als wäre es eine Banane oder Spongebob Schwammkopf, die da auf dem Asphalt lag. Aber das Gelbe war die Führende im Rennen, ihre eigene Teamkollegin, die große Favoritin auf den Sieg bei dieser Tour: Demi Vollering. Es kam ihr nicht in den Sinn, anzuhalten oder zu warten", erinnert sich Zonneveld für Algemeen Dagblad. "Die Teamleitung hatte auch nichts dagegen. Sie hätten es lieber gesehen, wenn sie zu einem tollen achten Platz gesprintet wäre."
"Im Nachhinein stellte sich heraus, dass dies die Etappe war, auf der die Tour des Femmes 2024 entschieden wurde. Ein dummer Sturz kostete Vollering fast zwei Minuten. Während andere Teams sofort reagierten und Domestiquen warten ließen, entschied die Teamleitung von SD-Worx, Blanka Vas und Lorena Wiebes um ihre eigene Chance fahren zu lassen", fährt der Experte ungläubig fort. "Denn 'so viel kann man in wenigen Kilometern aufholen'. Und die Tour würde doch nicht durch eine Handvoll Sekunden entschieden werden, oder?"
Zonneveld glaubt auch den Grund für den fehlenden Willen zu kennen, Vollering bei ihrer Suche nach Gelb zu unterstützen. "Es war sicher nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass Vollering praktisch alleine unterwegs war. Man hat es ihr nicht gerade gedankt, dass sie das Team SD Worx-Protime verlassen hat", sinniert er. "Man sieht es im Rennen. Immer und immer wieder. Bei SD-Worx wird auf mehrere Pferde gesetzt - und am liebsten auf die, die auch im nächsten Jahr noch im eigenen Stall stehen. Und sei es nur, weil die Teamleitung sie auf dieser berüchtigten fünften Etappe nicht voll unterstützt hat. Tschüss Gelb, tschüss Tour. Und das für einen achten Platz von Lorena Wiebes. Mein Fehler, danke."

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