Mathieu van der Poel, der niederländische Superstar des Radsports, ist ein Nostalgiker in Sachen Weltmeisterschaften. Mit sechs Cyclocross-Weltmeisterschaften, einem Straßen- und einem Schotter-Titel fehlt ihm nur noch ein großer Preis in seiner illustren Sammlung: die Mountainbike-Weltmeisterschaft. Van der Poel selbst gibt zu, dass dieser schwer fassbare Titel immer noch in seinem Kopf herumspukt.
Im Jahr 2025 könnte sein Weg zur Mountainbike-Krone dank einer neuen UCI-Regel etwas einfacher sein. Diese Regel erlaubt es Fahrern, die in einer anderen Radsportdisziplin in den Top 10 stehen, bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften mindestens aus der fünften Reihe zu starten. Das bedeutet, dass Van der Poel, der derzeit in der UCI-Rangliste sowohl für die Straße als auch für den Cyclocross an fünfter Stelle steht, nicht an zahlreichen UCI-Mountainbike-Wettbewerben teilnehmen muss, um sich eine günstige Startposition zu sichern.
Die neue Regelung, die nach den Mountainbike-Weltmeisterschaften in Glasgow in Kraft getreten ist, verschafft Mehrkämpfern wie Van der Poel einen erheblichen Vorteil. Bei den kommenden Meisterschaften im Schweizer Wallis kann der Niederländer bereits mit einem Start aus der fünften Reihe rechnen, obwohl er derzeit keine UCI-Punkte im Mountainbiken hat.
Nationaltrainer Gerben de Knegt kommentierte die Situation in einem Interview mit Sporza: "Es stimmt, dass Mathieu derzeit null UCI-Punkte im Mountainbiking hat. Selbst wenn Mathieu zwei Weltcups fahren würde, würde er nicht in den Top 100 der UCI-Rangliste landen."
Die neue Regel hilft zwar, aber De Knegt wies auch auf die Herausforderungen hin, vor denen Van der Poel bei seinem Kampf um den Mountainbike-Titel steht.
"Ich bin sicher, dass Mathieu es schaffen kann, aber irgendwann vor den Weltmeisterschaften muss er das Gefühl bekommen, dass er Weltmeister werden kann", erklärte De Knegt.
Er wies auch auf das Niveau der Konkurrenz hin, der sich Van der Poel stellen muss, und verwies auf die Dominanz des Briten Tom Pidcock: "Es ist schon eine Weile her, dass Mathieu Mountainbike auf höchstem Niveau gefahren ist. Tom Pidcock ist zweifacher Olympiasieger, den kann man nicht so einfach schlagen", so De Knegt.