Das lang ersehnte Duell zwischen
Wout van Aert und
Mathieu van der Poel ist keine 24 Stunden mehr entfernt. Während letzterer am vergangenen Wochenende bereits einen World-Cup-Lauf gewann und damit seine starke Form untermauerte, hat Van Aert noch kein Rennen bestritten. Entsprechend wird gefragt, ob er aus Van der Poels Schatten treten und seine frühere Querfeldeinthronfolge zurückerobern kann.
Van der Poel vs. Van Aert: Formcheck vor dem Cross-Duell
„Wie ich mich jetzt fühle (Ende November, Anm.) ist mit dem Vorjahr überhaupt nicht vergleichbar“, schickte Van Aert eine vielversprechende Botschaft im
Visma | Lease a Bike Podcast. „Meine Form war damals sicher nicht so gut wie jetzt. Ende November erholte ich mich noch von meinem Sturz bei der Vuelta und startete erst langsam wieder ins Training.“
Es spricht also einiges dafür, dass der Belgier auf Kurs ist, um Van der Poel ein ebenbürtiger Gegner zu sein. Doch reicht das, um den siebenfachen Weltmeister ernsthaft zu fordern?
„Es ist sehr schwer, etwas über Van Aerts Form zu sagen“, meint Ex-Weltmeister
Niels Albert im
Sporza Daily Podcast. „Durch den Wald mit Daan Soete zu fahren ist nicht dasselbe wie Van der Poel zu schlagen. Wenn er mit ihm mithalten will, muss er richtig gut drauf sein.“
Albert will Van Aerts Möglichkeiten im Winter 2025/26 dennoch nicht kleinreden. Auch wenn der reduzierte Kalender den Eindruck erweckt, der Belgier fokussiere sich nicht voll auf diese Querfeldeinsaison. Ungeachtet dessen könnte sein Niveau sogar profitieren, wenn er weniger Rennen gezielt ansteuert.
„Wenn wir ihn isoliert betrachten, wirkt Van Aert etwas schärfer als letztes Jahr“, ergänzt
Paul Herygers. „Ob sich das in eine Siegformel übersetzt, ist eine andere Frage. Es ist sicher nicht zwingend, dass er Van der Poel sofort schlägt. Wir müssen ihm Zeit geben, reinzukommen.“
Van Aert und Van der Poel treffen insgesamt fünfmal aufeinander. „Diese fünf Duelle entscheiden, ob Van Aert die Weltmeisterschaft fährt“, sagt Albert. „Wenn er das Gefühl hat, Van der Poel dort schlagen zu können, wäre es verrückt, eine WM-Chance auszulassen.“ Die Weltmeisterschaft findet am 01.02. in Hulst statt. Ob Van Aert – wie im vergangenen Winter – seine Meinung ändert und doch zum Event anreist, bleibt abzuwarten.
Mathieu van der Poel and Wout Van Aert
Das ist auch der Hauptgrund, warum Herygers vorsichtig bleibt, ob wir tatsächlich „Duelle“ sehen, angesichts von Van Aerts verstärktem Fokus auf die Straße in den vergangenen Jahren. „Van Aert hat seine Ziele verschoben. Er setzt noch stärker auf die Straße und sieht Querfeldein als Vorbereitung. Sein Ziel ist nicht, Van der Poel zu schlagen.“
Prognosen für den World Cup in Antwerpen
Zum Schluss geben beide Experten ihre Tipps für das Cross in Antwerpen ab: „Ich sehe Van der Poel vorne“, sagt Albert. „Er hat den Vorteil, bereits Querfeldein gefahren zu sein. Das gibt ihm Vertrauen.“
Auch Herygers sieht die Vorteile auf Van der Poels Seite. „Man müsste sie im ersten Umlauf wirklich zusammenbinden, um sie beisammenzuhalten. Denn ich fürchte, einer wird den anderen aus den Augen verlieren.“