„Nahe an Rekordzahlen“ – Antwerpen erlebt das erste große Cross-Duell des Winters zwischen Van der Poel und Van Aert

Cyclocross
durch Nic Gayer
Freitag, 19 Dezember 2025 um 9:30
mathieuvanderpoel-woutvanaert
An diesem Wochenende steigen in Antwerpen die Cross-Götter sprichwörtlich vom Himmel herab und eröffnen ihre Duellserie. Cyclocross genießt in Belgien und den Niederlanden traditionell enorme Popularität, doch nichts entfacht mehr Magie als jene Momente, in denen Mathieu van der Poel und Wout Van Aert - Sieger der vergangenen zehn Weltmeisterschaften - aufeinandertreffen und sich im Matsch gegenüberstehen.
Dass Wout Van Aert in diesem Winter nur ein reduziertes Programm mit lediglich sechs Starts bestreitet, steigert die Vorfreude der belgischen Fans zusätzlich. Am Samstag werden sie den Kurs säumen, allein um ihren Publikumsliebling live zu erleben. Für den Veranstalter Flanders Classics sind das hervorragende Nachrichten mit Blick auf den Ticketverkauf.

Volle Ränge und vorsichtiger Optimismus

„Wir rechnen mit etwas mehr Publikum als üblich“, sagt Flanders-Classics-CEO und Rennorganisator Tomas Van Den Spiegel gegenüber Het Laatste Nieuws. „Eine exakte Prognose ist sehr schwer. Cyclocross-Fans entscheiden sich oft sehr spät.“
Er ergänzt: „Aber diese Woche sehen wir, dass täglich rund 1.000 Tickets über den Tisch gehen, was uns bis Samstag locker in Richtung 12.000 bis 14.000 bringen sollte. Ein Rekord? Hm, solche Zahlen wurden in der Vergangenheit schon erreicht. Aber es wird wohl knapp.“

Bedarf an neuen Gesichtern

Solange Van der Poel und Van Aert auf ihrem außergewöhnlich hohen Niveau fahren, erlebt der Cross weiterhin seine „goldene Ära“. Doch beide sind inzwischen 30 Jahre alt, ihre Karrieren nicht unbegrenzt. Van Den Spiegel weiß: Der Sport darf sich langfristig nicht allein auf die Strahlkraft der beiden Superstars verlassen.
„Der Sport hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass er Stürme überstehen kann. Aber wir müssen den Schwung nutzen, um die Zukunft des Cyclocross und unserer Organisationen zu verbessern, sie nachhaltiger zu machen und die Stars von morgen zu schaffen. Denn eines Tages wird es ohne Mathieu und Wout sein; sie werden nicht ewig Rennen fahren“, sagt er.
Und weiter: „Hoffentlich dauert das noch, aber wir müssen vorbereitet sein. Genau deshalb freuen wir uns enorm über die Entwicklung etwa von Thibau Nys und einigen jungen Fahrerinnen. Sie müssen dafür sorgen, dass es ein Leben nach Van der Poel und Van Aert gibt.“

Neuer Start soll beiden Fahrern helfen

Nach seinem Sieg in Namur reist Van der Poel als Topfavorit nach Antwerpen. Eine Anpassung der Streckenführung könnte an diesem Wochenende sowohl ihm als auch Van Aert entgegenkommen, da beide aus der dritten Startreihe ins Rennen gehen.
„Wir haben die Start- und Zielgeraden auf die breite Thonetlaan verlegt, wo früher die Teambusse standen“, erklärt Flanders-Classics-Crosschef Chris Mannaerts gegenüber WielerFlits.
Hintergrund ist auch, dass Hauptkonkurrent Thibau Nys kein ausgesprochener Freund der Sandpassagen ist, die mit dem Hafenstandort untrennbar verbunden sind. „Der Zielstrich auf der Wandeldijk direkt neben dem Strand hatte den Vorteil, unmittelbar auf die letzte Sandpassage zu folgen, aber beim Zuschauerfluss sorgte dieses Ziel für große Probleme.“
Mannaerts beschreibt die neue Lösung detailliert: „Die neue Startgerade ist über sechs Meter breit, es gibt am Anfang reichlich Möglichkeiten, Positionen gutzumachen. Die Startgerade ist in zwei Abschnitte geteilt, aber diese Asphaltkurve wird kaum Probleme bereiten. Es sind über 400 Meter, bis die Runde erstmals auf vier Meter Breite verengt, an der ersten Mulde im Sand. Es gibt also genügend Raum, um sich zu sortieren, bevor es das erste Mal heikel wird.“
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