„Ich will gewinnen“ - Thibau Nys startet selbstbewusst in die Cyclocross-Saison 2025/26

Thibau Nys hat eine glänzende Zukunft auf der Straße vor sich – doch seine größte Leidenschaft bleibt der Cyclocross. Deshalb dürfen sich die Fans freuen, das Talent von Lidl-Trek bereits diesen Samstag beim Koppenbergcross wieder in Aktion zu sehen. Da Nys erst spät in den Winter einsteigt, wird der amtierende Europameister seinen Titel in Middelkerke am kommenden Wochenende allerdings nicht verteidigen.

Die Vorfreude auf das Wettkampf-Comeback ist dennoch riesig. „Ich habe ein klares Ziel: Ich will gewinnen“, sagt der 23-Jährige gegenüber Sporza ohne Umschweife. Sein Team Baloise – Trek Lions setzt auch in diesem Winter voll auf ihn.

„Vielleicht erwarten das mittlerweile viele von mir. Ich versuche, mir keinen Druck zu machen – im Gegenteil: Es zeigt, dass ich schon etwas erreicht habe. Das nehme ich positiv mit“, erklärt Nys. „Aber es wird nicht einfach. Es sind einige sehr starke Fahrer am Start. Um zu gewinnen, muss ich 100 Prozent geben.“

Für zusätzliche Spannung sorgte kürzlich ein Trainingsvideo, das bereits an seine Topform erinnerte: explosiv an den Anstiegen, spielerisch in den technischen Passagen, blitzschnell beim Auf- und Absteigen. Eine kleine psychologische Botschaft an die Konkurrenz?

„Nein, das war nur ein normaler Trainingstag“, sagt Nys lachend. „Es hat Spaß gemacht, das zu zeigen – aber es war nicht dazu gedacht, jemanden einzuschüchtern. Dennoch: Ich freue mich über die Reaktionen und hoffe, dass ich das am Wochenende bestätigen kann.“

Der Ruf der Straße wird für Thibau Nys jedes Jahr lauter – 2025 war er sowohl bei den Frühjahrsklassikern als auch erstmals bei der Tour de France am Start. Und dennoch steht er bereits Ende Oktober wieder an der Startlinie des Cross-Winters, hochmotiviert und voller Tatendrang.

„Ich bin sehr eifrig. Das ist normalerweise ein Zeichen dafür, dass ich bereit bin. Ich habe das Gefühl, alles getan zu haben, was nötig war“, sagt der 23-Jährige.

Die Straßensaison verlief jedoch nicht ohne Rückschläge. Nach einigen gesundheitlichen Problemen entschied sein Team bereits Ende August, eine Pause einzulegen, damit sich Nys gezielt und ohne zusätzlichen Druck auf den Winter vorbereiten konnte.

„Ich fühle mich richtig gut. Ich habe die Intensität perfekt auf meine Grundform abgestimmt, um eine starke Cross-Saison zu fahren“, erklärt er. „Ich hoffe nur, dass es sich schon am ersten Wochenende auszahlt und nicht erst nach ein paar Rennen – denn jedes zählt. Die Signale sind sehr positiv, aber ich kann nicht einfach davon ausgehen, dass alles reibungslos läuft.“

Seine aktuelle Verfassung schätzt Nys bei rund 95 Prozent ein – ein deutlicher Fortschritt nach den Strapazen der vergangenen Monate. „Geben Sie mir zuerst einfach gute Gesundheit, damit bin ich schon zufrieden“, sagt er mit einem Schmunzeln. „Und vielleicht bedeutet das ja auch ein paar mehr Siege als vergangene Saison. Jetzt kann das Cross endlich kommen – es hat lange genug gedauert.“