Seit dem Weltcup in Benidorm 2024 hat
Lucinda Brand kein einziges Cross-Podium verpasst – und auch beim X2O-Trofee-Lauf in Hamme war niemand in der Lage, das Offensichtliche aufzuhalten. Ihre engsten Rivalinnen waren erneut die Landsfrauen Inge van der Heijden und Aniek van Alphen, doch beide konnten dem Tempo der Baloise–Glowi-Lions-Fahrerin nicht folgen, als sie souverän zu ihrem siebten Saisonsieg und dem dritten innerhalb einer Woche fuhr.
Der Erfolg in Hamme markierte zudem ein imposantes Jubiläum: Brands 50. Podium in Serie, eine Serie, die sich mittlerweile über drei Saisons erstreckt. Auch wenn sie versucht, diesem Rekord nicht zu viel Bedeutung beizumessen, lässt sich kaum leugnen, dass sie an einer Marke arbeitet, die für kommende Generationen kaum erreichbar sein dürfte.
„Ihr erinnert mich ständig daran, also kann ich dem nicht mehr ausweichen. Zum Glück können wir uns jetzt wieder auf andere Dinge konzentrieren“, sagte Brand nach dem Flandriencross in Hamme. In der Gesamtwertung der X2O Badkamers Trofee liegt sie nun mit über vier Minuten Vorsprung klar in Führung.
Dass ihre unglaubliche Serie auch im privaten Umfeld nicht unbemerkt bleibt, räumte sie ebenfalls ein. „Natürlich sprechen wir zu Hause regelmäßig darüber. Wir werden das nie als selbstverständlich ansehen. Aber es ist gut, sich jetzt wieder komplett auf die Rennen konzentrieren zu können.“
Rivalinnen sind fassungslos
Europameisterin Inge van der Heijden und Aniek van Alphen komplettierten das Podium. Die viertplatzierte Marie Schreiber erreichte das Ziel bereits mit einer vollen Minute Rückstand auf Brand.
„Es ist unglaublich besonders und beeindruckend, wie sie es schafft, konstant auf dem Podium zu stehen – darauf bin ich einfach neidisch“, sagte Van der Heijden über ihre erfahrenere Landsfrau. „Ich versuche, meinen eigenen Kurs zu halten, aber es ist großartig, dass wir auf diesem Niveau miteinander konkurrieren können.“
Auch Van Alphen fand nur lobende Worte für die dominierende Brand. „Sie ist eine Ausnahmeerscheinung, eine Klasse für sich. Es gibt nicht viele, die so etwas geschafft haben oder jemals schaffen werden. Das ist wirklich etwas Besonderes“, sagte die Drittplatzierte von Hamme.
Endlich ein guter Start
Brand war in Hamme tatsächlich eine Klasse für sich und führte das Rennen vom ersten bis zum letzten Umlauf an. „Es war eigentlich nicht mein Plan, aber ich hatte ausnahmsweise mal einen guten Start“, scherzte Brand mit einem Hauch Selbstironie. Denn trotz all ihrer unbestrittenen Qualitäten zählt das chaotische Startgetümmel nicht zu den Paradedisziplinen der 36-Jährigen.
Weil sie in der ersten Runde keine Positionen gutmachen musste, konnte Brand sich vollständig auf ihr eigenes Rennen konzentrieren – und fuhr souverän dem nächsten Sieg entgegen. „In der ersten Runde vorne zu sein, ist immer angenehm, weil man das Tempo kontrollieren und sehen kann, wie die Beine sind. So konnte ich sofort eine Lücke aufreißen, und darüber bin ich sehr glücklich.“