Lucinda Brand beherrschte beim Flandriencross in Hamme Schlamm, Spurrillen und das ständige Fehlerrisiko und fuhr am Samstagnachmittag zu einem überzeugenden Sieg in der neuesten Runde der
X2O Trofee. Die Niederländerin übernahm vom Start weg die Kontrolle und gab die Führung auf dem schweren, unberechenbaren Kurs trotz mehrerer kleiner Ausrutscher in den zunehmend schwierigen Bedingungen nie aus der Hand.
Regen hatte die Runde tief, rutschig und technisch anspruchsvoll gemacht. Die Fahrerinnen rutschten regelmäßig und steuerten früh die Box an, um Grip und Zuverlässigkeit zu finden. Brand zögerte nicht mit ihrer Attacke, riss innerhalb der ersten 30 Sekunden eine Lücke und entschied sich noch in der Auftaktrunde für einen proaktiven Radwechsel, während sie an der Spitze in ihren Rhythmus fand. Die wiederholte mechanische Aufmerksamkeit unterstrich, wie anspruchsvoll der Untergrund geworden war – die Materialzone spielte durchgehend eine entscheidende Rolle.
Solofahrt hält spätem Druck stand
Europameisterin Inge van der Heijden war die einzige Fahrerin, die Brand im Rennverlauf in Reichweite halten konnte. Sie verkleinerte den Abstand in der ersten Hälfte des sechsründigen Rennens schrittweise auf bis zu fünf Sekunden. Doch immer wenn das Momentum zu kippen schien, stellte Brands Tempo in Kombination mit sauberer Technik ihren Vorsprung wieder her. Zu Beginn der Schlussrunde wuchs die Lücke erneut in den zweistelligen Bereich, obwohl die Führende mehrere kleinere Rückschläge verkraften musste – Rutscher, Stehenbleiben in tiefen Rinnen und mehrere Radwechsel. Van der Heijden blieb dran, konnte den Druck jedoch nicht in Kontakt ummünzen und kam schließlich mit neun Sekunden Rückstand ins Ziel.
Hinter dem Führungsduo wogte der Kampf um das Podium mehrfach zwischen Aniek van Alphen und Luxemburgs Zoe Schreiber. Nach mehreren Positionswechseln sicherte sich Van Alphen Rang drei mit 22 Sekunden Rückstand, während Schreiber knapp vorbeischrammte, aber in ihrem ersten Crossrennen der Saison eine starke Vorstellung zeigte. Brands Sieg setzt zudem ihre lange Podiumsserie auf Elite-Niveau fort und unterstreicht eine bemerkenswerte Konstanz über mehrere Winter.