„Diese Jungs sollten den Respekt bekommen, den sie verdienen“ - Van Aert und van der Poel kehren trotz Frühjahrsklassiker- und Tour-de-France-Zielen immer wieder zum Cross zurück

Cyclocross
Montag, 22 Dezember 2025 um 17:00
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Mathieu van der Poel und Wout van Aert sind Monument- und Tour-de-France-Etappensieger – und darüber hinaus Ausnahmekräfte des Radsports. Doch bekommen sie den Respekt, den sie verdienen? Bart Wellens, Cyclocross-Legende, meint: je mehr desto besser für die beiden, die trotz ihrer Straßen-Erfolge immer wieder ins Gelände zurückkehren.
„Mathieu lebt zwar in Belgien, ist aber durch und durch Niederländer. Er genießt jedoch eindeutig die Sympathien der Belgier, auch wenn Wout noch etwas bekannter und populärer ist“, erklärte Bart Wellens gegenüber In de Leiderstrui. „Unterm Strich macht das wenig aus, denn beide sind enorm populär. Geh im Sommer zu einem Straßenrennen und du siehst die Schlangen an den Bussen von Visma und Alpecin.“
Diese Popularität begleitet sie in jeder Disziplin. Auf der Straße sind sie – neben Tadej Pogacar – die größten Zugpferde vor Rennen wie der Ronde van Vlaanderen und Paris-Roubaix. Sie arbeiten regelmäßig zusammen und begegnen sich mit Respekt – etwas, das in den ‚alten Zeiten‘ des Cross nicht immer selbstverständlich war, wie Wellens aus eigener Erfahrung weiß.
„Heute schätzen sich die Topfahrer gegenseitig wirklich. Ist das einfach mehr Respekt? Sie haben beide großartige Karrieren und treiben sie weiter voran. Andererseits: Cyclocross ist nichts im Vergleich zu dem, was die beiden bereits gewonnen haben. Die Ronde, Etappen bei der Tour de France und so weiter – das ist eine andere Ebene“, argumentiert er.

Van Aert und van der Poel verdienen mehr Respekt

„Dieser Respekt ist da, weil sie wissen, was der andere dafür leisten muss, und wie sie sich gegenseitig auf ein höheres Niveau heben.“ In diesem Winter bestreiten die beiden fünf Cross-Duelle, das zweite heute in Hofstade. Jedes Mal sind die Zuschauerzahlen hoch – und die Stimmung laut. „Das Publikum, das diese Jungs mitbringen, ist ein zusätzlicher Gewinn. In Flandern spricht man in den Tagen vor dem ersten Cross von ‚Het Duel‘.“
„Diese Jungs sollten den Respekt bekommen, den sie verdienen. Cyclocross bleibt eine Randsportart, und genau deshalb brauchen wir sie so sehr“, ergänzt die Sportlegende. „Und wir sollten froh sein, dass sie noch kommen wollen. Sie könnten auch ganz locker sagen: Der Frühling oder die Tour sind wichtiger.“ Van der Poels Zukunft im Cross steht allerdings zur Debatte, denn dieser Winter könnte sein letzter auf dem Querfeldeinrad sein.
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