Cat Ferguson hat einen bemerkenswerten Einstieg in den Profiradsport hingelegt. Die 19-Jährige vom Team Movistar gewann Etappen bei der Tour of Britain und beim Navarra Classic und fand damit schnell ihren Platz in der Frauen-Elite. Doch während die Straße glänzend lief, enttäuschte der Winter im Cyclocross.
Nach einer schwierigen Saison hat Ferguson nun eine klare Entscheidung getroffen: Sie wird im kommenden Winter keine Crossrennen mehr bestreiten und sich vollständig auf die Straße konzentrieren.
„Ich bin mit vielen verschiedenen Fahrrädern aufgewachsen, und das hat mir wirklich Spaß gemacht. Ich würde das jedem empfehlen“, sagte Ferguson gegenüber Cycling Weekly. „Aber für mich ist die Straße meine Priorität und auch meine Lieblingsdisziplin. Ich war vorher auf der Bahn und im Cross unterwegs, aber ich habe entschieden, ab nächstem Jahr nur noch auf der Straße zu fahren.“
Ganz schließen will sie die Tür jedoch nicht. „Es ist nicht so, dass ich nie wieder zurückkehren werde. Ich bin mir sicher, dass ich irgendwann noch einmal Cross oder Bahn fahren werde. Aber jetzt war der Zeitpunkt gekommen, mich auf eine Disziplin zu konzentrieren.“
Die Cross-Saison 2024/25 verlief für Ferguson nicht nach Plan. Ihr bestes internationales Ergebnis war ein 13. Platz bei den U23-Weltmeisterschaften. „Es war definitiv nicht das, was ich mir erhofft hatte“, räumte sie ein. „Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass ich nach einer schlechten Saison aufgebe. Aber dieses Jahr hatte ich keine richtige Vorbereitung, und das bin nicht ich.“
Ihr Anspruch ist eindeutig: Alles oder nichts. „Wenn ich etwas tue, dann will ich es zu 100 % machen. Also entweder ich verpflichte mich und fahre einen vollen Cross-Kalender – oder ich lasse es und konzentriere mich ganz auf die Straße. Sollte ich es später vermissen, dann kehre ich zurück und mache es wieder richtig.“
Trotz ihres jungen Alters gelang Ferguson der Übergang in die Elite überraschend reibungslos. Besonders als sie in die Rolle der Anführerin schlüpfen musste, fühlte sie sich wohl. „Ehrlich gesagt war es einfacher, wenn ich selbst das Rennen kontrollieren konnte. Schwieriger ist es, im Team zu fahren, wenn ich mir selbst Druck mache, für jemand anderen zu liefern. Damit lerne ich noch umzugehen.“
Nun steht der nächste große Prüfstein bevor: die U23-Straßenweltmeisterschaften in Kigali. Ferguson zählt dort zu den Medaillenanwärterinnen. „Natürlich würde ich gerne unter die Top 5 kommen, das ist mein Ziel“, erklärte sie. „Es ist mein erstes U23-Rennen, daher gibt es viele Unbekannte. Aber genau das macht es spannend – ich freue mich darauf, zu sehen, was passiert.“