„Er ist der Mann, den es zu schlagen gilt" - Pogacar laut dem abwesenden Filippo Ganna Hauptfavorit für die Zeitfahr-Weltmeisterschaften

Bei den Weltmeisterschaften treffen normalerweise die besten Fahrer der Welt aufeinander, um um das begehrte Regenbogentrikot zu kämpfen – ein Symbol, das die Karriere eines jeden Profis prägen kann. In diesem Jahr wird die Traditionsgeschichte jedoch unterbrochen: Mehrfacher Weltmeister Filippo Ganna wird nicht nach Ruanda reisen. Stattdessen konzentriert sich der Italiener auf die Unterstützung seines Teams und die Vorbereitung auf die Europameisterschaft.

Ganna bestätigte gegenüber TuttoBiciWeb: „Es ist immer schön, das Blau zu riechen, aber heute bin ich hier, um Matteo [Sobrero] zu begleiten und den Jungs meine moralische Unterstützung zu geben. Ich werde aus offensichtlichen Gründen nicht an der Weltmeisterschaft teilnehmen, aber ich arbeite hart, um mich auf die Europameisterschaft vorzubereiten.“

Der Grund für Gannas Absage ist die anspruchsvolle Strecke in Kigali: Vier heftige Anstiege, Höhenlagen von rund 1.500 Metern und tropische Temperaturen machen das Rennen besonders hart. In dieser Konstellation hätte selbst eine Bronzemedaille für Ganna nur schwer realistisch sein können. Der Kurs entspricht einfach nicht seinen Stärken als Zeitfahrer und Spezialist für flache, schnelle Strecken.

Trotzdem überrascht Ganna mit seiner Einschätzung der Favoriten. Er sieht Tadej Pogacar – nicht Remco Evenepoel – als den Fahrer, den es zu schlagen gilt. „Die Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaften kann auf viele Fahrer zählen, die eine sehr harte Vuelta bestritten haben, so dass sie sicherlich in idealer Verfassung für die Herausforderung sein werden. Eine Vorhersage? Pogacar hat bewiesen, dass er in Topform ist; er ist der Mann, den es zu schlagen gilt. Aber es wird sicherlich viele Gegner geben, und wir hoffen, dass auch einige Italiener dabei sein werden, die sich wehren“, erklärte Ganna.

Die Entscheidung, auf die Weltmeisterschaft zu verzichten, zeigt Gannas strategische Abwägung: Der Fokus liegt auf realistischen Zielen und der langfristigen Saisonplanung, statt auf einer Medaille bei einem Rennen, das nicht seinen Stärken entspricht. Für die Fans bleibt jedoch die Vorfreude auf ein spektakuläres Duell zwischen Pogacar, Evenepoel und den Kletterstars der Welt.