Ehrenbürger von Leimen Günter Haritz ist tot – Der Bahn-Weltmeister und Tour-de-France-Fahrer wurde 76 Jahre alt

Bahn
Mittwoch, 29 Oktober 2025 um 20:17
Günter Haritz
Der frühere Bahn-Weltmeister und Olympiasieger Günter Haritz ist am 29. Oktober 2025 im Alter von 76 Jahren gestorben. Haritz, geboren am 16. Oktober 1948 in Heidelberg, gehörte in den 1970er-Jahren zu den vielseitigsten deutschen Radsportlern seiner Generation. Sein Name steht für Disziplin, Leidenschaft und den Mut, immer neue Herausforderungen zu suchen.

Vom Nachwuchstalent zum Olympiasieger

Schon in jungen Jahren zeigte sich Haritz’ außergewöhnliches Talent auf der Bahn. In den späten 1960er-Jahren gewann er erste nationale Titel und machte rasch international auf sich aufmerksam. Seinen größten Triumph feierte er bei den Olympischen Spielen 1972 in München, als er zusammen mit Günther Schumacher, Jürgen Colombo und Udo Hempel die Goldmedaille in der Mannschaftsverfolgung gewann.
Zwei Jahre später folgte der nächste Meilenstein: 1974 wurde Haritz Weltmeister im Zweier-Mannschaftsfahren. Damit krönte er seine Bahnkarriere – und festigte seinen Ruf als einer der besten Verfolger der Welt.
Nach seinen Erfolgen auf der Bahn suchte Haritz neue sportliche Herausforderungen und wechselte ins Profilager. Er fuhr unter anderem für das niederländische Team TI–Raleigh und nahm an mehreren großen Rundfahrten teil, darunter auch an der Tour de France. Zwar blieb ihm dort ein Etappensieg verwehrt, doch seine kämpferische und teamorientierte Fahrweise machten ihn zu einem geschätzten Fahrer im internationalen Peloton.
JahrWettbewerbDisziplinPartner / Teamkollegen
1970Weltmeister (Amateure)MannschaftsverfolgungPeter Vonhof, Hans Lutz, Ernst Claußmeyer
Deutscher Meister (Amateure)Omnium
1971WM-Bronzemedaille (Amateure)MannschaftsverfolgungUdo Hempel, Peter Vonhof, Jürgen Colombo
1972OlympiasiegerMannschaftsverfolgungJürgen Colombo, Udo Hempel, Günther Schumacher
Deutscher Meister (Amateure)Omnium, Zweier-MannschaftsfahrenRainer Erdmann
1973Weltmeister (Amateure)MannschaftsverfolgungGünther Schumacher, Peter Vonhof, Hans Lutz
1974Deutscher MeisterStraßenrennen
1975EuropameisterDernyrennen
1976EuropameisterZweier-MannschaftsfahrenRené Pijnen

Engagement nach der aktiven Karriere

Auch nach seinem Rücktritt vom Profisport blieb Günter Haritz dem Radsport verbunden. Er engagierte sich in Vereinen, gab sein Wissen an junge Fahrer weiter und unterstützte soziale Projekte. Besonders in seiner Heimatregion Heidelberg galt er als bodenständiger, hilfsbereiter Mensch, der nie den Kontakt zur Basis verlor.
JahrOrtPartner
1975FrankfurtRené Pijnen
LondonRené Pijnen
MünchenRené Pijnen
MünsterRené Pijnen
ZürichPatrick Sercu
1976BerlinDietrich Thurau
BremenRené Pijnen
FrankfurtDietrich Thurau
MünsterRené Pijnen
GrenobleBernard Thévenet
1977KölnRené Pijnen

Ein Vermächtnis voller Leidenschaft

Günter Haritz hinterlässt ein beeindruckendes sportliches Erbe: Olympiasieger, Weltmeister, Tour-de-France-Fahrer – und ein Mann, der in jeder Disziplin seine Spuren hinterließ. Seine Erfolge auf der Bahn und der Straße machten ihn zu einem der wichtigsten Botschafter des deutschen Radsports in einer Zeit, in der der Sport international immer professioneller wurde.
Mit seinem Tod verliert der deutsche Radsport nicht nur einen großen Athleten, sondern auch eine Persönlichkeit, die mit Herz und Hingabe lebte. Günter Haritz wird als Vorbild für Einsatz, Bescheidenheit und Leidenschaft in Erinnerung bleiben.
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading