„Wir sind hungrig auf mehr“ – Demi Vollering stark zum Auftakt, Marlen Reusser raus, Lotte Kopecky strauchelt

Demi Vollering hat ihre Mission Gelb bei der Tour de France Femmes 2025 mit einem soliden fünften Platz eröffnet. Auf der anspruchsvollen Zielankunft an der Côte de Cadoudal unterstrich die Niederländerin ihre Favoritenrolle – während einige ihrer größten Rivalinnen bereits Federn lassen mussten.

Eine der bittersten Nachrichten des Tages: Der Rückzug von Marlen Reusser. Die Schweizerin, Mitfavoritin auf das Gesamtklassement, musste das Rennen krankheitsbedingt abbrechen. „Es ist sehr traurig zu hören, dass Marlen ausgestiegen ist“, sagte Vollering nach der Etappe. „Ich habe gehört, dass sie seit dem Giro gesundheitlich angeschlagen ist. Ich wünsche ihr eine schnelle Genesung. Am wichtigsten ist, dass sie gesund wird. Es ist nie schön, eine Klassefahrerin so früh zu verlieren – vor allem nicht bei so einem großartigen Rennen.“

Den Etappensieg und damit das erste Gelbe Trikot der Rundfahrt sicherte sich Marianne Vos. Die erfahrene Niederländerin setzte sich in einem kraftvollen Finale durch – sehr zur Freude von Vollering: „Ich freue mich riesig für Marianne. Sie ist eine fantastische Fahrerin und eine echte Inspiration für das gesamte Peloton. Es ist schön, sie in so guter Form zu sehen. Großer Respekt.“

Weniger erfreulich verlief der Tag für Lotte Kopecky. Die Belgierin hatte sich Hoffnungen auf eine Platzierung im Gesamtklassement gemacht, verlor aber über eine Minute auf die Spitze. Teamdirektor Danny Stam zeigte sich enttäuscht über das Resultat: „Trotz ihrer gesundheitlichen Probleme in den letzten Wochen hatte Lotte signalisiert, dass sie um den Sieg kämpfen will. Das war heute ein Rückschlag.“

Stam kritisierte dabei auch die fehlende Kommunikation: „Normalerweise zeigt Lotte an, wenn sie sich nicht gut fühlt – dann hätten wir eine andere Taktik gewählt. Heute kam dieses Signal nicht.“ Das Team hatte sich voll auf Kopecky konzentriert und konnte unterwegs nicht mehr umdisponieren.

Während andere Teams ihre Strategie bereits neu ausrichten müssen, bleibt Vollering auf Kurs. Die SD-Worx-Protime-Kapitänin will sich den Titel zurückholen, den sie 2023 gewonnen und 2024 an ihre Rivalin verlor. „Wir haben alles richtig gemacht“, sagte sie nach der Etappe. „Aber wir sind noch lange nicht am Ziel. Wir sind hungrig auf mehr.“

Die nächsten Etappen werden zeigen, ob Vollering ihre Dominanz im weiteren Rennverlauf ausspielen kann – und wer sich als echte Konkurrentin um Gelb behauptet.