„So episch wie es nur sein kann“ – Kaden Groves’ Solosieg sorgt für Staunen bei Lance Armstrong und Co.

Radsport
durch Nic Gayer
Sonntag, 27 Juli 2025 um 13:30
lancearmstrong
Die 20. Etappe der Tour de France 2025 lieferte ein unerwartetes Spektakel – und brachte selbst das erfahrene Panel des The Move-Podcasts ins Schwärmen. Kaden Groves sicherte sich mit einer späten Attacke aus einer Ausreißergruppe seinen ersten Solo-Sieg als Profi – und seinen ersten bei der Tour. Eine Leistung, die Lance Armstrong, George Hincapie, Bradley Wiggins und Spencer Martin einstimmig beeindruckte.
„So episch wie es nur sein kann“, sagte Hincapie. „Ich bin einfach wahnsinnig beeindruckt von seiner Leistung heute – und von der seines Teams.“ Besonders hervor hob er, wie Groves als Sprinter taktisch isoliert war, aber dennoch die Initiative ergriff: „Deine Chancen, tatsächlich zu gewinnen, sind viel geringer, weil du der schnellste Mann bist. Niemand wird für dich arbeiten.“

Historisch seltener Sprint-Erfolg – und ein Kapitel für die Geschichtsbücher

Mit dem Erfolg hat Groves nun Etappensiege bei allen drei Grand Tours auf dem Konto – ein Meilenstein, den Armstrong als „australische Hall of Fame-Karriere, ganz sicher“ bezeichnete. „Er ist ein großartiger Fahrer.“ Wiggins erinnerte an das letzte Mal, dass ein Sprinter ähnlich triumphierte – 1996, als Jamaladin Abdujaparov auf hügeligem Terrain solo gewann.

Sicherheitsbedenken und Kritik am Sprint um Platz 13

Die Etappe war geprägt von Regen, glatten Straßen und zahlreichen Stürzen. Besonders betroffen: Ivan Romeo, den Hincapie als möglichen Etappensieger gehandelt hatte. „Man will nicht mit so einer Verletzung nach Paris fahren“, sagte er.
Scharfe Kritik gab es am chaotischen Sprint um die Plätze 13 und 14, bei dem Tadej Pogacar beinahe in einen Sturz verwickelt wurde. „Wen kümmert das?“, fragte Martin sarkastisch – und erklärte auch warum: UCI-Punkte. „Astana hat 25 Punkte für diese Leistung bekommen. Jeder Punkt zählt.“

Montmartre statt Champs-Élysées – „Morgen wird ein anderer Tag“

Armstrong warnte angesichts der veränderten letzten Etappe – erstmals mit Ziel auf dem Montmartre – vor den Bedingungen: „Wenn es auf dieser Strecke so regnet wie heute, könnt ihr genauso gut olympischen Eiskunstlauf sehen.“
Die Spannung bleibt also hoch – zumal noch 14 Teams ohne Etappensieg sind. „Normalerweise würde man sagen: ‚Seht zu, wie die Jungs herumfahren und ihre Familien küssen‘“, so Armstrong. „Aber morgen wird ein anderer Tag sein.“

Alpecin-Deceuninck glänzt trotz Rückschlägen

Zum Abschluss lobte das Panel besonders das Team Alpecin-Deceuninck, das trotz des Ausfalls von Jasper Philipsen und Mathieu van der Poel drei Etappensiege feiern konnte. „Das ist eine Fünf-Sterne-Tour für ein Team wie dieses“, sagte Armstrong. „Sie machen anderen Teams die Hölle heiß.“
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