Für
Enric Mas ist die
Tour de France 2025 erneut vorzeitig zu Ende gegangen. Der 29-jährige Spanier vom Movistar-Team musste Anfang der Woche das Rennen verlassen, nachdem starke Schmerzen im linken Bein eine Weiterfahrt unmöglich machten. Die Diagnose: eine Venenentzündung, die ihn daran hinderte, das Gelenk schmerzfrei zu bewegen und unter Belastung kraftvoll in die Pedale zu treten.
„Die Schmerzen haben mir das Treten in kritischen Momenten unmöglich gemacht“, erklärte Mas in einer Mitteilung des Teams. „Nach der ärztlichen Einschätzung war es die richtige Entscheidung, die Tour zu beenden und so schnell wie möglich mit der Behandlung zu beginnen – damit ich für die kommenden Rennen optimal vorbereitet bin.“
Das medizinische Bulletin des Teams bestätigte: „Bei Enric Mas wurde eine Venenentzündung im linken Bein diagnostiziert. Die Entzündung verursacht erhebliche Schmerzen und beeinträchtigt die Beweglichkeit des Gelenks.“
Ein Rückzug mit Ansage
Schon in den ersten Bergetappen hatte Mas Schwierigkeiten, sein eigentliches Leistungsniveau abzurufen. Der Rückstand in der Gesamtwertung wuchs schnell – Erinnerungen an das enttäuschende Tour-Jahr 2024 wurden wach, als Movistar-Teamchef
Eusebio Unzué öffentlich Kritik an Mas’ Leistungen äußerte.
Auch diesmal verlegte sich der Mallorquiner gezwungenermaßen auf Etappenjagden. Sein Angriff auf dem Mont Ventoux, bei dem er lange als Solist führte, ließ Hoffnung aufkommen – ehe Ben Healy und Valentin Paret-Peintre ihn im Finale distanzierten. Mas wurde Fünfter.
Körperliche Warnsignale
Auf der 18. Etappe setzte Mas erneut auf die Offensive und attackierte früh am Col du Glandon. Unterstützt von Teamkollege Pablo Castrillo versuchte er, eine Ausreißergruppe zu formen. Doch schon in der Abfahrt und auf den ersten Kilometern des Col de la Madeleine war zu erkennen, dass etwas nicht stimmte – Mas verlor schnell den Anschluss und beendete kurz darauf die Etappe und damit auch seine Tour.
Angesichts der nahenden Vuelta a España, die Ende August beginnt, entschied sich Mas in Absprache mit dem Team zu einem sofortigen Ausstieg. Statt den Gesundheitszustand zu riskieren, soll nun eine vollständige Regeneration folgen.
Nächster Neuanlauf bei der Heimrundfahrt
Nach mehreren Rückschlägen bei der Tour bleibt die Vuelta das naheliegende Ziel für eine späte Wende in dieser Saison. Mas, der 2021 und 2022 jeweils Zweiter bei der Spanien-Rundfahrt wurde, hofft auf eine Rückkehr zu alter Stärke – in besserer körperlicher Verfassung und ohne gesundheitliche Einschränkungen.
Die enttäuschte Hoffnung auf ein starkes Tour-Ergebnis bleibt damit ein weiteres Jahr bestehen. Doch Mas hat gezeigt, dass er nach Rückschlägen immer wieder zurückkommen kann – die Vuelta wird seine nächste Bewährungsprobe.