„Wir müssen dabei sein, auch wenn wir nicht mitfahren wollen": Vingegaard bestätigt, wie wichtig die Tour de France ist

Tadej Pogacar wurde bei seinen letzten beiden Tour de France-Titeln von niemandem wirklich herausgefordert. So steht der Slowene bereits bei 4 gelben Trikots, und die Zahl hätte noch viel höher sein können, wenn es nicht Jonas Vingegaard gegeben hätte. Der dänische Kletterer war in den letzten Jahren der einzige Mann, der den Fans Hoffnung auf einen spannenden Kampf um das Gelbe Trikot bei der Grande Boucle machte, obwohl Verletzungen Vingegaard in den letzten Jahren mehr im Weg standen, als er es sich gewünscht hätte.

Und auch beim Andorra Cycling Masters-Rennen, das eher ein Schaulaufen war, landete Vingegaard hinter seinem slowenischen Rivalen. Nach diesem neuen „Rennen" wurde Vingegaard von L'Équipe interviewt.

In einem Gespräch mit der französischen Zeitung bestätigte Vingegaard indirekt, dass die Tour de France 2026 nicht in seinem Terminkalender für die nächste Saison fehlen wird. „Es gibt keine Überlegungen, die Tour de France im nächsten Jahr auszulassen", bestätigte er den groben Plan, der noch ausgefeilt werden muss.

Gleichzeitig stellte der Däne klar, dass er so lange zurückkehren wird, wie es eine Chance gibt, eine weitere Ausgabe des Rennens zu gewinnen, um die Sammlung von zwei Titeln (2022 und 2023), die Vingegaard bereits besitzt, zu vergrößern. Wenn ein Sieg nicht mehr in Frage kommt, würde der Visma | Lease a Bike-Star andere Pläne in Betracht ziehen. „Vielleicht, wenn ich eines Tages nicht mehr um den Gesamtsieg kämpfen kann."

Die Tour de France ist das bedeutendste Rennen im Radsport – und für die Sieger der vergangenen Jahre fast alternativlos. Jonas Vingegaard, zweifacher Toursieger, beschreibt den Druck, trotz ungünstiger Ausgangslage immer wieder an den Start zu gehen – einfach weil es die Erwartung ist.

„Ich denke, dass für mich und vielleicht auch für Tadej die Tour de France so groß ist, dass die Teams, die einen Siegeskandidaten haben, wollen, dass sie dabei sind – auch wenn wir selbst es vielleicht gar nicht wollen“, sagt Vingegaard.

Für den Dänen eröffnet sich dennoch eine historische Chance: Nach seinem Vuelta-Triumph 2025 fehlt ihm nur noch der Giro d’Italia, um in den exklusiven Kreis der Fahrer aufzusteigen, die alle drei Grand Tours gewonnen haben – zuletzt gelang das Chris Froome 2018. Bei Tadej Pogacar hingegen fehlt in der Sammlung genau die Vuelta. Beide könnten also vor dem erneuten Tour-Duell jeweils eine „zweite“ Grand Tour vervollständigen.

Ob Vingegaard jedoch 2026 tatsächlich beim Giro startet, steht noch nicht fest. Die Planungen laufen, wie er bestätigt: „Wir haben den Plan für das nächste Jahr noch nicht festgelegt. Wie gesagt, die Tour de France ist so groß, dass sie sicher Teil dieses Plans sein wird. Ob der Giro dazukommt – das werden wir sehen.“