"Wer ist Lance Armstrong, um moralische Lektionen zu erteilen? Er hat den Radsport bestohlen, er hat viele Leute vom Radsport weggetrieben" - Eurosport-Kommentator schimpft über den ehemaligen Tour-de-France-Sieger

Lance Armstrong ist eine Figur, die die Geschichte des Profiradsports geprägt hat, aber nicht aus guten Gründen. Er überlebte eine Krebserkrankung und wurde dann zum Rekordsieger der Tour de France, eine Geschichte, die viele bewunderten - bis sie durch die Enthüllung, dass sie auf einem systematischen Dopingprogramm beruhte, zusammenbrach. Bis heute ist er eine stimmgewaltige Figur im Sport, vor allem durch den The Move-Podcast, aber das gefällt nicht jedem, auch nicht dem portugiesischen Eurosport-Kommentator Olivier Bonamici.

Der Podcast Ontem Já Era Tarde behandelte viele Themen, aber eines davon war der Radsport und der in Monaco geborene Journalist sprach über einige seiner Meinungen: "Ich habe keinen Lieblingsradfahrer, ich mag einige, aber nicht alle... Im Radsport gibt es keine Clubs, es gibt keine 'Clubitis'. Es gibt Leute, die sind Pro João Almeida, Anti Evenepoel, Pro Pogacar, Vingegaard..."

Weiterlesen

"Ich werde entweder in meinem eigenen Blut ertrinken oder verbluten" - Jonas Vingegaard erinnert sich an seine Todesangst unmittelbar nach dem Unfall bei der Baskenland-Rundfahrt 2024

Das zentrale Thema war schließlich Lance Armstrong, mit dem sich Bonamici nicht zusammensetzen wollte:. "Maradona (der Fußballspieler, Anm. d. Red.) nahm Drogen, aber er erteilte keine moralischen Lektionen. Er hat beim Fußball betrogen. Wer ist Lance Armstrong, um moralische Lektionen zu erteilen? Er hat den Radsport bestohlen, er hat viele Leute vom Radsport weggetrieben", sagt er entschieden. Armstrong und die Dopingstruktur, die um US Postal herum aufgebaut wurde, waren die zentralen Figuren beim Aufbau eines negativen Images des Sports in Portugal. Bis heute ist der Amerikaner eine der bekanntesten und meistdiskutierten Persönlichkeiten.

Er war ein Idol, weil alle das taten, was er tat, und er war immer noch der Beste, so wurde damals argumentiert. "Aber man muss beweisen, ob die anderen es auch getan haben. Mein Journalistenkollege, der den Betrug namens Lance Armstrong aufgedeckt hat, ist ein großes Risiko eingegangen. Es hat ihn sein berufliches Leben gekostet. Es war ein schrecklicher Kampf gegen eine ganze Klasse. Alles aus Bequemlichkeit", und weiter: "Wenn man Journalist ist, geht man ab und zu mit einem Radrennfahrer etwas trinken, und dann ist es schwer, schlecht über ihn zu reden."

Für Bonamici besteht kein Zweifel, dass "jeder Fehler machen kann", aber Lance "hat den Radsport bestohlen" und sollte dafür bezahlen: "Ich verstehe nicht, wie dieser Mann die Frechheit besitzt, sich noch weiter über den Radsport zu äußern."