„Wenn er die Beine hätte, die er normalerweise hat..." - Hat Contador ein Zeichen der Schwäche bei Pogacar entdeckt?

Radsport
Samstag, 12 Juli 2025 um 14:00
uae-politt-imago1064024007
Alberto Contador hat die zurückhaltende Fahrweise von Tadej Pogacar auf der Mur-de-Bretagne genau beobachtet – und kommt zu einer differenzierten Einschätzung. Auch wenn der Slowene die Etappe am Freitag gewonnen hat, fiel der Angriff vergleichsweise kontrolliert aus. Für den zweifachen Toursieger ein Indiz für taktische Weitsicht – oder eine leichte Schwäche.
„Tadej wollte wohl vorsichtiger sein“, analysierte Contador. „Aber ich denke, wenn er die Beine hätte, die er normalerweise hat, wäre er nicht in den Sprint gegangen, sondern hätte früher attackiert, um alleine wegzukommen. Das kann nur er selbst wissen.“

UAE trägt bislang die Hauptlast

Contador betonte im Gespräch mit Eurosport, dass das UAE Team Emirates bislang überdurchschnittlich viel Arbeit verrichtet habe. Auch auf Etappen, die theoretisch ruhig verlaufen sollten, habe Pogacars Team das Rennen häufig kontrolliert.
„Sie haben bei der Tour schon viel Arbeit geleistet“, erklärte der Spanier. „Auch auf flacheren Etappen oder in Übergangsphasen mussten sie praktisch jeden Tag hart arbeiten.“
Nach der intensiven ersten Woche erwartet Contador nun zwei ruhigere Tage – mit Unterstützung anderer Teams.

„Jetzt ist es Zeit für ruhigere Tage“

Für das Wochenende rechnet Contador mit einem Rückzug der UAE aus der aktiven Kontrolle – zumindest vorübergehend. „Es ist im Interesse der VAE, jetzt ein paar ruhige Tage zu haben“, sagte er. „Wir werden sehen, was mit dem Wind passiert, aber im Prinzip werden die Sprinterteams die Arbeit übernehmen.“
Ein Team wie Lidl-Trek werde seiner Meinung nach „nicht zögern“, das Rennen zu gestalten, möglicherweise in Kooperation mit anderen Mannschaften. „UAE wird also nicht zu hart arbeiten müssen. Das wird ihnen guttun.“

Pokern oder Limit erreicht?

Ob Pogacar bei seiner Attacke wirklich noch Reserven hatte, bleibt für Contador offen. Der Weltmeister hatte auf der Mur-de-Bretagne bewusst den Sprint abgewartet und sich nicht wie gewohnt bereits im steilsten Abschnitt abgesetzt.
„Vielleicht war er ein bisschen weniger super – etwa wegen eines Problems mit der Flüssigkeitszufuhr“, mutmaßte Contador. „Oder er wollte ganz bewusst so wenig wie möglich investieren.“
Fest steht: Pogacar führt die Tour an, hat zwei Etappensiege und liegt komfortabel vor der Konkurrenz. Ob er an der Mur taktisch clever war oder bereits sein Limit erreichte, wird sich wohl erst in den Alpen zeigen.
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading