David van der Poel wusste schon früh, dass sein Bruder Mathieu etwas Besonderes ist. Besonders auf dem Rad zeigte sich der Unterschied schnell, wie er in der TV-Sendung De Avondetappe erzählte.
„Solange ich mich erinnern kann, konnte er technisch auf dem Rad Dinge tun, die ich nie konnte“, sagte David. „Diese Erkenntnis kam schnell.“
Erinnerungen an einen ganz besonderen Tag
Gestern trug
Mathieu van der Poel das Gelbe Trikot bei der Etappe über die Mur-de-Bretagne – ein Ort, der eng mit seiner Karriere verbunden ist. 2021 hatte er dort triumphiert und das Maillot Jaune seinem Großvater Raymond Poulidor gewidmet. Ein Moment, den David emotional einordnet.
„Für mich ist es der größte Sieg seiner Karriere, vor allem wegen der Verbindung zu unserem Großvater“, so David. „Ich schaue es mir lieber in Ruhe zu Hause an. Nicht, dass ich es mir noch mal ansehe – aber er taucht natürlich immer wieder auf.“
Ein Etappensieg in Gelb wie damals bleibt für ihn etwas ganz Besonderes. „Das steht ganz oben auf seiner Liste. Aber ein Rennen, bei dem es um ein Trikot geht, steht vielleicht noch höher.“
Rivalität mit Maß – und Stolz
An frühere Kindheitsduelle erinnert sich David mit einem Lächeln. „Wir sind beide ehrgeizig, aber Mathieu ist ein bisschen extremer als ich“, sagte er einmal bei Vive Le Vélo. „Er war schon immer ein schlechter Verlierer – egal ob im Radsport, bei Brettspielen oder anderen Sportarten.“
Dass er im Schatten seines jüngeren Bruders stand, störte David nie. „Ich habe als Junior auch Cyclocross-Rennen gewonnen. Ich war zufrieden mit meiner Rolle – und stolz, wenn Mathieu in seiner Altersklasse gewonnen hat.“
„Wout hat ihn besser gemacht – und umgekehrt“
Besonders hebt David auch die große Rivalität hervor, die Mathieu van der Poel in den letzten Jahren geprägt hat – die mit Wout van Aert. „Wout hat ihn auf jeden Fall besser gemacht, und umgekehrt“, betonte er. „Sie haben sich gegenseitig zu Höchstleistungen angespornt. Wenn einer etwas geschafft hat, wollte der andere das auch.“