Mathieu van der Poel hat vor dem Start der 8. Etappe der
Tour de France 2025 endgültig klargestellt: Eine Jagd auf das Grüne Trikot wird es von ihm in diesem Jahr nicht geben. Stattdessen stellt sich der Niederländer in den Dienst seines Teams – und vor allem seines neuen Sprintkapitäns
Kaden Groves.
„Dieser Sprint liegt Kaden sehr gut, und er fühlt sich gut“, sagte Van der Poel gegenüber Sporza. „Es wäre toll, wenn wir nach Jaspers Ausfall auch mit Kaden eine Etappe gewinnen könnten.“
Fokus auf Etappensiege statt Punktewertung
Van der Poel, der selbst bereits eine Etappe und das Gelbe Trikot erobert hatte, hätte mit seiner Form durchaus Ambitionen auf das Grüne Trikot hegen können. Doch die Entscheidung gegen dieses Ziel fiel früh – und bewusst.
„Wie ich schon sagte: Das war nicht das Ziel“, betonte der Alpecin-Deceuninck-Kapitän. „Man muss wirklich von Anfang an darauf hinarbeiten. Außerdem denke ich, dass es sowieso schwierig wird, Tadej Pogacar zu schlagen. Wir konzentrieren uns wirklich auf Etappensiege – wie heute mit Kaden.“
Van der Poel kündigte an, im Finale als letzter Anfahrer fungieren zu wollen – ein klares Bekenntnis zur Teamrolle.
Groves rückt in die Kapitänsrolle
Mit dem Ausfall von Jasper Philipsen rückte Kaden Groves automatisch in die Rolle des Sprintspezialisten bei Alpecin-Deceuninck auf. Eine Herausforderung, die der Australier annimmt.
„Ist das der perfekte Abschluss für mich? Es ist ziemlich nah dran“, erklärte Groves mit Blick auf das Profil der Etappe. „Das muss mir liegen, und hoffentlich haben sich meine Beine erholt.“
Groves kennt die Verantwortung: Er hat bereits bei anderen Grand Tours als Sprintkapitän überzeugt. Dennoch kam die Rochade nach Philipsens Sturz überraschend.
„Es war schwierig, als Jasper am Montag stürzte“, sagte Groves. „Aber wir hatten jetzt Zeit, das zu verarbeiten. Wir vermissen ihn, aber ich bin froh, diesen Schritt zu machen.“
Müdigkeit im Peloton wächst
Die ersten sieben Etappen der Tour waren geprägt von hektischen Finals, Stürzen und hohem Tempo – eine Belastung, die nicht spurlos am Feld vorbeigegangen ist.
„Ich fühle mich gut“, so Groves, „aber wir haben bereits eine schwierige und chaotische erste Woche hinter uns. Das ganze Peloton spürt die Müdigkeit.“
Ob die Rechnung von Van der Poel und Groves am Ende aufgeht, entscheidet sich vielleicht schon heute. Klar ist: Der Weg führt nicht über das Grüne Trikot – sondern über den Zielstrich.