Die 19. Etappe der Vuelta a España 2025 endete mit dem dritten Tagessieg von Jasper Philipsen. Doch die Schlagzeilen bestimmten nicht der Belgier, sondern eine Nachlässigkeit des UAE Team Emirates – XRG. Sie ermöglichte Jonas Vingegaard, das Rote Trikot zu übernehmen.
58 Kilometer vor dem Ziel nutzte der Leader von Visma | Lease a Bike den Zwischensprint in Salamanca. Hinter Jakub Otruba (Caja Rural-Seguros RGA) holte er Platz zwei und damit vier Bonussekunden. Ein kleiner Wert, der große Bedeutung hatte. Denn João Almeida hatte im Zeitfahren am Donnerstag zehn Sekunden auf Vingegaard herausgefahren. Bei der Ankunft in Ávila lag der Däne nun mit 44 Sekunden Vorsprung an der Spitze.
Experten ratlos über UAE
Beim Kommentarteam von TNT Sports herrschte Fassungslosigkeit. „Die VAE schlafen, sie sind nirgends zu sehen“, rief Rob Hatch. „Wo waren sie hier?! Vingegaard bekommt vier Bonussekunden geschenkt. Gestern arbeiten sie so hart für zehn Sekunden, und heute werfen sie vier weg.“
Sean Kelly, selbst Vuelta-Sieger, sprach von „verrückt“. „Man konnte sehen, wie er einfach hochgelassen wurde. Kein UAE-Fahrer in Sicht. Sie haben Sprinter wie Rui Oliveira oder Marc Soler, aber sie waren völlig auf dem falschen Fuß. Sie haben das Rennen nicht gelesen.“
Adam Blythe nannte das Ganze schlicht „schrecklich“. „Sie haben komplett geschlafen, es gibt keine Entschuldigung. Die Bonussekunden waren von Anfang an bekannt. Zu sagen, sie standen schlecht – das zieht nicht.“
Visma clever, UAE abwesend
Im Breakaway-Studio lobte Ex-Profi Matt Stephens Vingegaards Wachsamkeit. „Raffiniert, superschlau, intelligent – das waren die einfachsten vier Sekunden seiner Karriere. Visma war hellwach. Matteo Jorgenson holte noch Platz drei. Absolut brillant.“
Ob diese vier Sekunden entscheidend werden, bleibt offen. Doch klar ist: Das Versäumnis von UAE wirft Fragen auf. Wer Almeidas Gesamtwertung ernsthaft verteidigen will, darf solche Fehler nicht machen. Aus einem unscheinbaren Tag im Vorfeld eines Massensprints wurde so eine Etappe mit Folgen.
Vingegaard verschaffte sich den Puffer, der auf der Königsetappe zur Bola del Mundo am Samstag Gold wert sein könnte. UAE muss reagieren – sonst wird aus einer Nachlässigkeit ein entscheidender Moment der Vuelta 2025.