„Ein Geschenk für Jonas Vingegaard“ – Chris Horner kritisiert UAE nach Bonussekunden-Patzer in Salamanca

Radsport
Samstag, 13 September 2025 um 11:30
Vingegaard
Jonas Vingegaard hat auf der 19. Etappe der Vuelta a España vier Bonussekunden erkämpft. Für den ehemaligen Sieger Chris Horner war es jedoch mehr ein Geschenk als ein verdienter Gewinn. In seiner Analyse sprach er von einem „Schwachkopf-Move“ des UAE Team Emirates – XRG, der im Kampf um das Rote Trikot teuer werden könnte.
Der entscheidende Moment kam beim Zwischensprint in Salamanca. Visma | Lease a Bike rollte bis zur Linie durch, während die UAE-Fahrer nicht reagierten. Vingegaard nutzte die Lücke und sicherte sich wertvolle Sekunden. „Die VAE haben geschlafen“, urteilte Horner scharf. „Mit acht Fahrern im Team braucht man nur einen, der Vingegaard deckt. Stattdessen saß Ayuso hinten, der Direktor hat wohl geschlafen. Niemand reagierte, und so hat Vingegaard Zeit umsonst bekommen.“
Der Däne selbst gab offen zu, dass es ein opportunistischer Zug war. „Wir sahen, dass wir vorne lagen, und dachten: Warum nicht versuchen? Vier Sekunden sind nicht viel, aber es ist besser als nichts. Ich bin immer noch in Führung und zufrieden damit.“
Besonders bitter: Am Tag zuvor hatte Vingegaard im Zeitfahren zehn Sekunden auf João Almeida verloren. Die Bonussekunden machten fast die Hälfte dieses Rückstands wieder wett. Für Horner war klar: „Almeidas Team hat bei dieser Vuelta sieben Etappen gewonnen, aber wenn es darum geht, für ihren Kapitän zu fahren, sind sie chancenlos. Alles, was sie hätten tun müssen, war Visma im Sprint zu markieren. Stattdessen wurden sie überrumpelt. Das war schlicht ein dummes Manöver.“
Für Horner war der Patzer Teil eines größeren Musters. „Man braucht nur einen Fahrer, der vor Vingegaard über die Linie geht – und der Bonus ist weg. Doch die VAE haben ihm die Straße überlassen und ihm Zeit geschenkt. Das ist inakzeptabel, wenn die Abstände so gering sind.“
Zwar gewann Jasper Philipsen die Etappe im Massensprint, doch die vier Sekunden für Vingegaard könnten entscheidender sein als jeder Tagessieg. Almeida bleibt zwar in Schlagdistanz, doch UAE darf sich keinen weiteren Fehler erlauben. „Vier Sekunden klingen nicht nach viel, aber an diesem Punkt einer Grand Tour sind sie Gold wert. Genau diese Fehler entscheiden Rennen“, warnte Horner.
Mit der schweren Bergankunft auf der 20. Etappe und dem Schlusssprint in Madrid steht die Vuelta auf Messers Schneide. Vingegaard hat vor dem entscheidenden Wochenende die besseren Karten – auch, weil UAE im falschen Moment nicht aufgepasst hat.
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