Wout van Aert meldete sich beim GP de Québec 2025 zurück, doch der belgische Klassiker-Spezialist blieb hinter den Erwartungen zurück. Am Ende stand Rang 14 – verbunden mit ehrlicher Selbstkritik und gemischten Gefühlen. Das Rennen war chaotisch und ungewöhnlich offen, während die Teamtaktik von Visma | Lease a Bike nicht aufging.
Eigentlich wollten die Niederländer konservativ fahren, die Kräfte schonen und erst in der Schlussrunde zuschlagen. Doch das Rennen entwickelte sich anders. Noch vor dem Finale spaltete sich das Feld, und Van Aert verpasste die entscheidende Gruppe. „Wir waren nicht gut genug positioniert, als das Finale begann“, räumte er auf der Teamseite ein. „Wir konnten den Gegenangriffen nicht folgen, und die Verfolgung wurde nie wirklich organisiert.“
Der Kurs in Quebec war 2025 verschärft worden. Die Abfahrten, die früher für Erholung sorgten, wurden gestrichen. Stattdessen wartete ein härteres Finale. Diese Anpassung befeuerte frühe Angriffe. UAE eröffnete das Rennen 80 Kilometer vor Schluss durch Tim Wellens. Zusammen mit Alaphilippe, Sivakov, Bettiol und Skjelmose entstand eine Gruppe, die nicht mehr zurückgeholt wurde.
Visma hielt Van Aert und Tiesj Benoot zunächst in Reserve. Doch die Strategie, spät zuzuschlagen, verpuffte. „Wir mussten etwas zu früh reagieren, um Angriffe zu neutralisieren“,
erklärte Van Aert auf der Offiziellen Team-Webseite. „Am Ende fuhren wir nicht mehr um den Sieg, sondern nur noch um einen Ehrenplatz.“ Benoot und Van Aert schafften es nicht in die Endauswahl.
Alaphilippe nutzte die letzte Rampe mit 17 Prozent Steigung, um mit einem explosiven Angriff den Sieg zu sichern. Für Van Aert blieb nur Rang 14. Nach dem Rennen wirkte er enttäuscht, aber auch realistisch: „Heute war definitiv mehr möglich. Aber ich muss auch zugeben, dass ich nicht die Beine hatte, um zu gewinnen.“
Der Start in Quebec war Van Aerts erster Auftritt seit der Deutschland Tour. Der Klassiker zeigte ihm, wie gnadenlos der Eintageskalender ist, wenn Taktik und Rennverlauf nicht zusammenpassen. „Ich blicke mit gemischten Gefühlen zurück“, fasste er zusammen.
Nun richtet sich der Blick auf den GP Montréal. Dort will Visma die Herangehensweise anpassen, um dem hohen Tempo von UAE und den anderen Favoriten etwas entgegensetzen zu können. Für Van Aert wird es die nächste Gelegenheit, seine Form und sein Timing auf den Prüfstand zu stellen.