Am zweiten Weihnachtsfeiertag blicken wir zurück auf das herausragende Jahr 2024 für alle Radsportfans. Von epischen Duellen in den Bergen bis hin zu historischen Triumphen auf dem Kopfsteinpflaster – das Jahr war voller unvergesslicher Momente, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden.Wir hoffen, dass unsere Leser all das bekommen haben, was sie sich zu Weihnachten gewünscht haben. Doch was wünschen sich die größten Stars des Radsports?
Während das Jahr 2024 sich dem Ende neigt, ist es Zeit, einen Blick in die Zukunft zu werfen und uns vorzustellen, was die Top-10-Fahrer der UCI-Rangliste unter ihrem Weihnachtsbaum für 2025 finden möchten. Werfen wir einen Blick auf ihre Wünsche.
Was wünscht sich ein Fahrer, der bereits eine der beeindruckendsten Saisons in der Geschichte des Radsports hinter sich hat? Der 26-jährige Slowene hat die legendäre "Dreifachkrone" gewonnen, indem er in einem einzigen Jahr den Giro d’Italia, die Tour de France und die Straßenweltmeisterschaften für sich entschied – ein Kunststück, das zuvor nur zwei anderen Fahrern gelang. Mit 12 Grand-Tour-Etappensiegen sowie Erfolgen bei der Strade Bianche, Lüttich-Bastogne-Lüttich und der Lombardei war Pogacar 2024 schlichtweg unschlagbar. Besonders beeindruckend war die Art seiner Siege: Solofahrten, die seine Gegner oft ratlos zurückließen, prägten das Jahr.
Doch ein großes Ziel fehlt noch in seinem Palmarès: Mailand-Sanremo. Pogacar hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er dieses prestigeträchtige Monument seinem beeindruckenden Lebenslauf hinzufügen möchte. Lieber Weihnachtsmann, falls du zuhörst: Ein Sieg bei Mailand-Sanremo ist alles, was sich Pogacar für 2025 wünscht.
Hätte Tadej Pogacar nicht eine so außergewöhnliche Saison gehabt, könnte 2024 als das Jahr von Remco Evenepoel in die Geschichte eingehen. Der junge Belgier erlebte eine beeindruckende Saison und schrieb Geschichte, indem er als erster männlicher Fahrer sowohl die olympische Goldmedaille im Zeitfahren als auch im Straßenrennen bei den Spielen in Paris gewann. Zudem verteidigte er erfolgreich seinen Weltmeistertitel im Zeitfahren in Zürich und wurde Dritter bei der Tour de France, wo er eine Etappe sowie das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers für sich entschied. Evenepoel bewies 2024 eindrucksvoll, dass er zu den Besten gehört, und ließ seine Kritiker verstummen.
Doch Stürze bleiben ein wiederkehrendes Hindernis in seiner Karriere. Ein Sturz im April beeinträchtigte einen Teil seiner Saison, und kürzlich zog er sich bei einem Trainingsunfall Verletzungen zu, die seinen Start in die Saison 2025 gefährden könnten. Für das kommende Jahr wird Evenepoel vor allem auf eines hoffen: ein sturzfreies Jahr. So könnte er sein volles Potenzial entfalten und die Lücke zu Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard weiter schließen.
Jasper Philipsen startete seine Saison 2024 mit einem Knall, als er in Mailand-Sanremo seinen ersten Monument-Sieg feierte und bei Paris-Roubaix den zweiten Platz belegte. Der belgische Sprinter knüpfte zunächst an seine dominante Form aus dem Jahr 2023 an, in dem er das Grüne Trikot der Tour de France gewann. Doch bei der Tour 2024 lief nicht alles nach Plan: Zwar holte Philipsen drei Etappensiege, musste sich jedoch Biniam Girmay geschlagen geben, der nach einem beeindruckenden Kampf das Grüne Trikot eroberte.
Für 2025 hat Philipsen klare Ziele: Er möchte seinen Status als Top-Sprinter im Peloton zurückerobern. Sein Weihnachtswunsch? Eine weitere erfolgreiche Tour de France-Kampagne mit zahlreichen Siegen und die Rückkehr des Grünen Trikots, das er zuletzt 2023 in die Höhe strecken konnte.
Für Ben O'Connor war 2024 die beste Saison seiner Karriere. Der Australier verpasste beim Giro d’Italia als Vierter nur knapp das Grand-Tour-Podium, machte dies jedoch bei der Vuelta a España mit einem beeindruckenden zweiten Platz wieder wett. Auf dem Weg dorthin gewann er eine Etappe und trug zwei Wochen lang das Rote Trikot, bevor Primoz Roglic ihm den Gesamtsieg entriss. Seine Saison krönte O’Connor mit einer Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften, bevor er seinen Wechsel zum Team Jayco AlUla für 2025 bekannt gab.
In seinem neuen Team hat O’Connor die Tour de France fest im Blick. Ein Etappensieg und eine Top-10-Platzierung in der Gesamtwertung wären die ideale Belohnung für seine Leistungen im Jahr 2024. Er hat bewiesen, dass er zu den besten Gesamtwertungsfahrern im Peloton gehört und auch in den größten Rennen bestehen kann.
Mathieu van der Poel, bereits jetzt eine Legende des Radsports, strebt weiterhin nach neuen Meilensteinen. In den kommenden Monaten wird er versuchen, den Rekord für die meisten Cyclocross-Weltmeisterschaften zu brechen – ein Ziel, bei dem er als klarer Favorit gilt. Auf der Straße möchte van der Poel seine Bilanz bei der Tour de France verbessern. Trotz seines immensen Talents steht bislang nur ein Tour-Etappensieg aus dem Jahr 2021 in seiner Statistik.
Für 2025 hat van der Poel klare Ambitionen: Er möchte seine Zahl der Tour-Etappensiege erhöhen. Sollte er jedoch noch ambitionierter werden, könnte er sich auch den Mountainbike-Weltmeisterschaften widmen und versuchen, ein Regenbogentrikot in einer unglaublichen vierten Disziplin zu erobern.
Der Schweizer Marc Hirschi erlebte 2024 seine bislang erfolgreichste Profisaison mit neun Siegen, darunter ein Triumph bei der Clásica de San Sebastián. Zudem wurde er Zweiter beim Amstel Gold Race und 17. bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, was sein enormes Potenzial bei Monumenten und Klassikern eindrucksvoll unterstreicht.
Für 2025 hat Hirschi einen klaren Traum: ein Podiumsplatz bei einem der prestigeträchtigen Monumente des Radsports. Für den 26-Jährigen scheint dieses Ziel nun zum Greifen nah.
Für Jonas Vingegaard ist die Mission für 2025 klar: das Gelbe Trikot bei der Tour de France zurückerobern. Nach seinen Siegen in den Jahren 2022 und 2023 musste er 2024 die Krone an Tadej Pogacar abgeben. Dass Vingegaard das Rennen dennoch als Zweiter abschloss, war angesichts eines schweren Sturzes zu Beginn der Saison eine bemerkenswerte Leistung.
2025 wird er nicht nur auf seine eigene Stärke, sondern auch auf eine verbesserte Unterstützung in den Bergen hoffen. In der vergangenen Tour war er oft isoliert und der Übermacht des Teams UAE Team Emirates unterlegen. Die Verpflichtung von Simon Yates durch Visma | Lease a Bike könnte sich bereits als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk erweisen. Ob der Weihnachtsmann ihm dazu auch das Gelbe Trikot bringt? Wir werden es sehen.
Mit 35 Jahren beweist Primoz Roglic weiterhin, dass er trotz aller Widrigkeiten zu den Besten gehört. Nach seinem beeindruckenden Sieg beim Giro d'Italia 2023 wechselte er 2024 zu Red Bull - BORA - hansgrohe. Dort feierte er ein erfolgreiches Debüt und sicherte sich zum vierten Mal das Rote Trikot bei der Vuelta a España.
Für 2025 hat Roglic klare Ziele: ein weiterer Sieg beim Giro d'Italia und endlich eine sturzfreie Tour de France. Seit 2020 konnte er die Tour nicht ohne größere Zwischenfälle beenden. Selbst der Weihnachtsmann würde sicher zustimmen, dass es an der Zeit ist, dass sich Roglics Glück endlich wendet.
Nur wenige Fahrer haben 2024 so viel Geschichte geschrieben wie Biniam Girmay. Der Sprinter aus Eritrea erreichte einen historischen Meilenstein, indem er als erster Schwarzafrikaner nicht nur eine, sondern gleich drei Etappen der Tour de France gewann. Doch das war nicht alles: Im Juli eroberte er das Grüne Trikot und setzte sich damit vor Jasper Philipsen durch – ein weiterer historischer Erfolg als erster Schwarzer, der ein Klassementtrikot bei der Tour de France für sich entscheiden konnte.
Für 2025 hat Girmay einen klaren Wunsch: seinen Triumph im Grünen Trikot zu wiederholen und damit sein Vermächtnis als einer der besten Sprinter im Radsport weiter zu festigen.
Wout van Aert ist ein Fahrer, der scheinbar zu allem fähig ist, doch 2024 erwies sich als schwieriges Jahr für den Belgier. Wie unsere letzte Analyse zeigte, hatte van Aert in den vergangenen Jahren Schwierigkeiten, sein enormes Talent in Siege bei den Monumenten umzuwandeln.
Sein Weihnachtswunsch für 2025? Ein weiterer Monument-Sieg, um seinen bisherigen Triumph bei Mailand-Sanremo im Jahr 2020 endlich zu ergänzen. Zudem würde van Aert gerne einen weiteren Etappensieg bei der Tour de France feiern – seinen ersten seit 2022. Damit könnte er ein Jahr des Wiederaufstiegs krönen, in dem er sich von einem sturzgeprägten Jahr erholen und zu alter Stärke zurückfinden möchte.
Frohe Weihnachten von allen hier bei RadsportAktuell.de!