Wie sich Mathieu van der Poel und Philipsen auf ihren Triumph bei Paris-Roubaix vorbereitet haben: "Jasper ist derjenige, der am längsten schlafen kann"

Radsport
Sonntag, 08 Dezember 2024 um 11:00
mathieuvanderpoel

Mathieu van der Poel schrieb in diesem Jahr Geschichte, indem er bei Paris-Roubaix zwei Siege in Folge errang. Kann Van der Poel bei der 2025 anstehenden Ausgabe der "Hölle des Nordens" drei Siege in Folge einfahren?

Die Vorbereitung auf ein so brutales Rennen wie Paris-Roubaix geht über das körperliche Training hinaus und erfordert ein komplettes Team, das sich zu 100 % dem Ziel verschrieben hat. Vander Poels Teamkollegen von Alpecin-Deceuninck gewährten Einblicke in die Herangehensweise des Teams, ihre Denkweise und die Routine im Vorfeld eines der bedeutendsten Radsport-Events.

Die Ruhe vor Paris-Roubaix

Paris-Roubaix beginnt schon lange bevor die Fahrer auf den Kopfsteinpflaster rollen. Der Tag für das Team beginnt früh, das Frühstück dient als körperliches und mentales Vorbereitungsritual. Oscar Riesebeek erklärte der WielerRevue, "Ich bin zwischen sieben und acht aufgestanden, glaube ich. Früh, aber ich bin ein Morgenmensch. Mathieu ist jemand, der oft früh aufsteht, Gianni auch, aber normalerweise schlafen die Sprinter eher aus."

Trotz des frühen Starts herrscht im Team eine entspannte Atmosphäre. "Es herrscht immer eine angenehme und entspannte Atmosphäre", so Riesebeek weiter. "Wenn es eine Person gibt, die morgens etwas mehr Probleme hat, wird sie sich schnell in die Atmosphäre der Gruppe einfügen."

Mathieu van der Poel war 2024 auf dem Kopfsteinpflaster nicht zu stoppen
Mathieu van der Poel war 2024 auf dem Kopfsteinpflaster nicht zu stoppen

Für Gianni Vermeersch ist der frühe Start weniger eine Hürde: "Ich bin gegen halb sieben aufgewacht. Ich bin in der Tat jemand, der schnell wach wird, nicht jemand, der noch eine Stunde braucht, weil ich sofort Energie habe", sagt er. Sein Frühstücksbegleiter Jasper Philipsen hat einen anderen Ansatz: "Jasper ist derjenige, der am längsten schlafen kann und als Letzter frühstückt. Am Tag vor dem Rennen kann er auch am Nachmittag lange schlafen, um am Start ausgeruht zu sein", so Vermeersch.

Vor Paris-Roubaix achtet das Team auf jedes Detail, auch wenn die Strategie an sich einfach bleibt: "Paris-Roubaix ist ein einfaches Rennen: Man muss bei jedem Kopfsteinpflasterabschnitt vorne sein", erklärt Vermeersch. Die Zuversicht für den Renntag verdankt das Team seiner Rekognition und Vorbereitung. "Wir haben uns gut erkundet und waren auch die letzten drei Tage vor dem Rennen in einem Hotel. Das sorgt dafür, dass man beim Briefing genau weiß, wie und was."

Für erfahrene Fahrer wie Vermeersch spielen die Nerven keine so große Rolle, aber die Bedeutung der Ausrüstung kann die Spannung zusätzlich erhöhen. "Das Material ist so wichtig in diesem Rennen. Das macht mich ein bisschen nervöser", gab er zu. Doch die Kameradschaft im Team hilft, die Anspannung zu lindern. "Im Bus muntern wir uns gegenseitig auf, mit ein bisschen Musik, aber bei einem Rennen wie Roubaix ist sowieso jeder besonders motiviert. Vor allem, weil unser Kern bei den Klassikern so eng beieinander ist."