Die Situation von
Oier Lazkano bei
Red Bull - BORA - hansgrohe hat sich zu einer der seltsamsten Geschichten im Profi-Peloton entwickelt. Der Spanier ist seit
Paris-Roubaix - vor mehr als sechs Monaten - nicht mehr für die deutsche WorldTour-Mannschaft gefahren, und die Gerüchteküche brodelt weiter, was ihn so lange an den Rand gedrängt hat.
Berichten zufolge hatte Lazkano mit einer schwierigen Phase abseits des Motorrads zu kämpfen, in der er mit einer "mentalen Blockade" zu kämpfen hatte, die ihn daran hinderte, seine gewohnte Leistung zu erbringen. Weder der Fahrer noch das Team haben sich öffentlich dazu geäußert, und das Schweigen über seine Abwesenheit hat das Rätsel nur noch vertieft.
Red Bull bleibt außen vor - BORAs großes Teamtreffen
Nun sind neue Spekulationen aufgetaucht,
nachdem Cycling Report enthüllt hat, dass Lazkano nicht am bevorstehenden Saisonabschlusstreffen von Red Bull - BORA - hansgrohe teilnehmen wird. Das Treffen, bei dem mehr als 200 Mitarbeiter und Fahrer im Hauptquartier von Red Bull zusammenkommen sollen, wird Berichten zufolge ohne den baskischen Fahrer stattfinden - eine bemerkenswerte Auslassung angesichts der Umstände.
Lazkano steht noch bis 2027 bei der Mannschaft unter Vertrag, nachdem er im vergangenen Winter einen Dreijahresvertrag mit Movistar unterzeichnet hatte. Aber angesichts der Länge seiner Abwesenheit, der mangelnden Kommunikation des Teams und seines Ausschlusses von einem so wichtigen organisatorischen Ereignis häufen sich die Spekulationen, dass sich die Wege der beiden Parteien noch vor Ende des Jahres trennen könnten.
Von der Movistar-Enthüllung ins ungewisse Exil
Lazkanos Wechsel zu Red Bull - BORA - hansgrohe erregte damals wenig Aufsehen. Während dreier beeindruckender Saisons im Movistar-Team entpuppte er sich als einer der vielversprechendsten Spanier - kraftvoll, aggressiv und ohne Angst, an vorderster Front zu fahren.
Sein Lebenslauf bestätigte dies: Spanischer Meister im Straßenrennen 2023, Sieger der Clásica Jaén Paraíso Interior 2024 und Sieger der Gesamtwertung bei den Boucles de la Mayenne im Jahr zuvor. Außerdem gewann er Etappen bei der Vuelta a Burgos, der Tour de Wallonie, den Boucles de la Mayenne und der Volta a Portugal. Bei den Klassikern mischte er mit den Besten mit und wurde Zweiter bei Dwars door Vlaanderen 2023 und Dritter bei Kuurne-Brussels-Kuurne 2024.
Es gab auch Momente purer Inspiration, wie zum Beispiel, als er bei der Tour de France 2024 als Erster den Col du Tourmalet erklomm - ein Höhepunkt, der seine Klasse und Zähigkeit auf der größten Etappe des Radsports unterstrich. Doch trotz all dieser Versprechen hat man Lazkano seit April nicht mehr im Wettkampf gesehen. Was als ruhige Abwesenheit mitten in der Saison begann, hat sich zu einer der verwirrendsten Geschichten des Radsports entwickelt, wobei beide Seiten wenig Klarheit bieten.
Ob er in den Farben von Red Bull - BORA ins WorldTour-Peloton zurückkehrt oder woanders einen Neuanfang sucht - möglicherweise sogar ein Comeback bei Movistar - bleibt abzuwarten. Klar ist, dass der einst aufstrebende Star des spanischen Radsports an einem unerwarteten Scheideweg angelangt ist.