Was gibt es Schöneres als zwei überglückliche junge Menschen? Joshua Tarling verwandelt stundenlange Angst in Ekstase – gemeinsam mit seiner Freundin

Was für ein Moment für Joshua Tarling: Der walisische Zeitfahrspezialist hat auf der 2. Etappe des Giro d’Italia 2025 seinen ersten Grand-Tour-Etappensieg gefeiert – und sich damit zugleich in die Geschichtsbücher eingetragen. Mit nur 21 Jahren ist er nun der jüngste Fahrer, der je eine Zeitfahretappe bei der Corsa Rosa gewonnen hat.

Seine Freundin, einen halben Kopf kleiner als der riesige Tarling, strahlte vor Glück an seiner Seite. Ihre Freude sprach Bände darüber, welche Last von ihrem Freund abgefallen war. „Ich kann es nicht glauben, ich bin so glücklich“, strahlte Tarling im Ziel. „Das Warten war schrecklich, ich möchte das nie wieder erleben. Es war ein langer Tag – für gerade einmal 13 Kilometer.“

Weil er auf der ersten Etappe etwas Zeit eingebüßt hatte, ging Tarling früh auf die Strecke – lange vor den großen Favoriten. Anschließend saß er auf dem Hot Seat und musste mitansehen, wie ein Topfahrer nach dem anderen auf Zeitenjagd ging.

„Ich hatte wirklich Angst vor all den Favoriten“, gibt er ehrlich zu. „Van Aert, Pedersen, Roglic – das war mental richtig hart. Ich war den ganzen Tag nervös.“

Am Ende wurde es dramatisch: Primoz Roglic kam dem INEOS-Grenadiers-Fahrer gefährlich nahe, doch Tarling rettete sich mit einer einzigen Sekunde Vorsprung ins Ziel – und sicherte sich damit nicht nur den Etappensieg, sondern auch einen emotionalen Durchbruch auf der größten Bühne des Radsports.

„Der erste Abschnitt lief flüssig und kontrolliert, der Anstieg war schön und hart. Der letzte Teil war härter, als wir bei der Streckenbesichtigung dachten – also habe ich mich dort richtig reingehauen“, erklärte Tarling seine Strategie.

Mit diesem Sieg dürfte der Name Joshua Tarling nun endgültig in der Weltelite der Zeitfahrer angekommen sein – und das nicht nur wegen seines Alters.