„Was der heute wieder gezeigt hat“ – Jan Ullrich schwärmt von Florian Lipowitz’ Leistung am Berg

Radsport
Mittwoch, 23 Juli 2025 um 11:30
Roglic Lipowitz
Florian Lipowitz hat sich endgültig in der Weltspitze etabliert. Nach einer weiteren beeindruckenden Bergankunft bei der Tour de France überschlagen sich die Experten mit Lob – darunter auch Jan Ullrich und Eurosport-Kommentator Robert Bengsch.
„Das, was er heute wieder gezeigt hat – Florian Lipowitz und auch Primoz Roglic – das war eine fantastische Leistung“, so Jan Ullrich in der Eurosport-Sendung nach der Königsetappe. Besonders beeindruckte den Tour-Sieger von 1997 die Cleverness, mit der Lipowitz den schweren Anstieg meisterte.
Denn das erste Teilstück durch den Wald sei extrem fordernd, erklärt Bengsch: „Das ist richtig steil. Die ersten zehn Kilometer sind super, super schwer – da kann man das Rennen nicht einfach aufziehen.“ Genau deshalb sei es auch „völlig richtig gewesen“, dass Lipowitz sich zu Beginn etwas zurückhielt und nicht mit Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard mitgegangen ist. Wer dort über seine Grenzen gehe, verliere am Ende mehr, als er gewinne.
Was beide Experten gleichermaßen fasziniert: Die erstaunliche Reife des jungen Deutschen. „Ich weiß gar nicht, wo der Florian Lipowitz diese ganze Erfahrung, diese Coolness, diese Lockerheit hernimmt“, staunt Bengsch. „Der fährt einfach seinen Stiefel, seinen Rhythmus. Der weiß ganz genau, wie viel Laktat er bilden darf, ohne in den roten Bereich zu kommen. Das ist unglaublich.“
Für Bengsch ist Florian Lipowitz längst mehr als ein aufstrebendes Talent. „Er ist ja schon ein großer Champion“, sagt er – und erinnert daran, dass solche Leistungen nicht nur körperliche Stärke zeigen, sondern auch mentale Souveränität.
Natürlich stellt sich angesichts solcher Auftritte die Frage: Wie weit kann das noch gehen? Kann Florian Lipowitz sogar in den Kampf um Gelb eingreifen? Bengsch winkt ab – und träumt dennoch mit: „Man fängt natürlich an zu träumen – kann Lipowitz vielleicht noch Vingegaard angreifen? Aber davon müssen wir uns, glaube ich, verabschieden.“ Zu dominant seien die beiden Überflieger an der Spitze: Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard. Oder, wie Bengsch es nennt: „Die zwei Aliens.“
Doch auch jenseits vom Gelben Trikot bleibt genug Potenzial für große Ziele. Florian Lipowitz trägt aktuell das Weiße Trikot des besten Jungprofis und liegt auf Podiumskurs. Und auch sein Teamkollege bei Red Bull - BORA - hansgrohe, Primoz Roglic, der sich nach schwierigen Tagen wieder erholt zeigt, hat noch Chancen auf Rang vier im Gesamtklassement.
„Wenn Primoz Roglic noch auf vier vielleicht vorfahren kann oder so, dann wäre das ja ein Bombenergebnis“, meint Jan Ullrich zum Abschluss – und trifft den Ton der Stunde: Deutschland hat bei dieser Tour mehr als nur einen Grund zur Freude.
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading