Der Giro d’Italia 2025 liefert nicht nur spannende Rennaction, sondern auch klare Hinweise auf eine neue Hierarchie im Weltradsport. Die Diskussion um die "Big 6" – jene Ausnahmetalente, die Grand Tours und Monumente dominieren – scheint einen Wendepunkt erreicht zu haben:
Wout Van Aert verliert an Boden,
Mads Pedersen rückt auf.
Der Belgier von
Visma - Lease a Bike war über Jahre einer der vielseitigsten Fahrer im Peloton. Doch 2025 verläuft bislang ernüchternd. Kein einziger Saisonsieg, ein unglücklicher Giro-Start und schwache Resultate bei den Klassikern werfen Fragen auf. Zwar zeigte Van Aert konstant gute Leistungen – Podiumsplatzierungen inklusive – aber das große Resultat blieb aus. In Flandern und Roubaix wurde er jeweils Vierter, auf der Algarve verpasste er das Podium gänzlich.
Dem gegenüber steht ein überragender Mads Pedersen. Der Däne von
LIDL-Trek fährt eine Saison wie aus dem Lehrbuch: Sechs Siege, darunter Gent-Wevelgem, Etappenerfolge und sogar der Gesamtsieg bei Paris-Nizza – inklusive beeindruckender Kletterleistungen. In Flandern wurde er Zweiter, in Roubaix Dritter – trotz Defekt. Und nun schlägt er Van Aert erneut: Beim Giro gewann er die erste und dritte Etappe, Van Aert blieb chancenlos.
Zugegeben: Van Aert kam gesundheitlich angeschlagen zum Giro. Doch auch in den Klassikern war Pedersen stärker. Das Fazit fällt deutlich aus: Im Jahr 2025 ist Mads Pedersen der komplettere, erfolgreichere und stärkere Fahrer als Wout Van Aert.
Der Däne klopft damit an die Tür der „Big 6“, in der Pogacar, Roglic, Vingegaard, Evenepoel, van der Poel und einst Van Aert standen. Vielleicht ist es Zeit, einen Platz neu zu vergeben.
Original: Juan Larra.