Als
Pauline Ferrand-Prevot ihren Angriff auf den Titel der Tour de France Femmes innerhalb der nächsten drei Jahre ankündigte, wurde das zunächst kaum ernst genommen. Zwar wurde die Französin 2014 Straßen-Weltmeisterin, doch seit 2018 war sie ausschließlich auf dem Mountainbike unterwegs und fuhr keine Straßenrennen mehr. Nach ihrem Sieg bei Paris-Roubaix Femmes kann sie für das bevorstehende
Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen allerdings nicht mehr unterschätzt werden.
"Wenn man das vorherige Monument gewinnt, muss man auch den Anspruch haben, wieder auf Sieg zu fahren. Mit Pauline haben wir auf jeden Fall eine Anwärterin“, erklärt Sportdirektor Jos van Emden in der Pressemitteilung vor dem Rennen. "Natürlich weiß man, dass sie eine Weltklasse-Athletin ist, aber ich hätte nicht erwartet, dass sie sofort um die vorderen Plätze mitfährt.“
Doch die Französin, die in diesem Jahr nach jahrelanger Abwesenheit auf die Straße zurückgekehrt ist, überzeugt nicht nur mit ihren Leistungen. Bei Visma | Lease a Bike ist Teammanager Jos van Emden auch von ihrer Führungsstärke beeindruckt. "Pauline ist eine klare Leaderin. Sie äußert sich deutlich und sorgt für eine klare Linie. Davon profitiert das gesamte Team.“
Am Sonntag stehen zehn Anstiege auf dem Programm, darunter im Finale der berühmte La Redoute. Laut Van Emden ist es entscheidend, den ganzen Tag über aufmerksam zu sein. "In den vergangenen Jahren haben wir gesehen, dass das Rennen an mehreren Stellen entschieden werden kann. Wir müssen dafür sorgen, dass wir das Geschehen so gut wie möglich kontrollieren und immer in Position sind, um mitzufahren.“
Sollte das Team am Sonntag kein Spitzenresultat erzielen, könne man laut dem Ex-Profi dennoch zufrieden auf die Frühjahrssaison zurückblicken. "Als Team sind wir stärker geworden und zeigen konstant gute Leistungen. Die Ergebnisse der vergangenen Monate geben uns Zuversicht für die kommende Zeit. Es wäre schön, wenn wir den Frühling am Sonntag auf eine besondere Weise abschließen könnten.“