Die 21. Etappe der Vuelta a España 2025, traditionell eine feierliche Abschlussparade nach Madrid, droht im Chaos zu enden. Was normalerweise eine Party für Fahrer und Fans ist, wurde durch massive Proteste in der spanischen Hauptstadt unterbrochen und neutralisiert.
Erste Blockade bei der Einfahrt nach Madrid
Schon bei der Einfahrt ins Stadtzentrum kam es zum ersten Vorfall: Eine kleine Gruppe von Demonstranten blockierte teilweise die Strecke. Ein Fahrer des Teams Arkéa – B&B Hotels versuchte, sich den Weg freizumachen, wobei es beinahe zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam. Das Feld wurde daraufhin angewiesen, langsamer zu fahren, um die Situation zu entschärfen und den Fahrern dahinter die Rückkehr ins Hauptfeld zu ermöglichen.
Eskalation im Zielbereich
Nur wenige Minuten später eskalierte die Lage erneut. Hunderte, möglicherweise sogar Tausende von Menschen brachen im Zielbereich die Absperrungen und liefen auf die Strecke. Die Proteste richteten sich vor allem gegen die Teilnahme von Israel – Premier Tech, dessen Präsenz bei der Vuelta schon im Vorfeld für Diskussionen gesorgt hatte.
Die Fernsehbilder und Videos von Zuschauern zeigen umgestürzte Barrieren, Menschenmengen, die sich auf die Straße drängen, und Rennfahrer, die gezwungen waren, komplett anzuhalten. Der Zieleinlauf – normalerweise ein Hochsicherheitsbereich – war kurzzeitig nicht mehr unter Kontrolle.
Unsichere Lage – Abbruch möglich?
Im Moment herrscht völlige Unklarheit, wie es weitergeht. Das Rennen wurde offiziell neutralisiert, doch die Organisatoren stehen vor einem Dilemma: Soll die Etappe in Madrid überhaupt noch zu Ende gefahren werden – oder droht gar ein Abbruch?
Für Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike), der das Rote Trikot nach Madrid bringen wollte, wäre dies ein unglücklicher Abschluss einer dreiwöchigen Rundfahrt, die sportlich spektakulär war, aber immer wieder von Protestaktionen überschattet wurde.
Noch ist unklar, ob das Rennen fortgesetzt wird oder ob es ein offizielles Resultat ohne Sprintankunft in Madrid gibt.