UCI-Präsident kündigt ernsthafte Untersuchung möglicher Gangbeschränkungen im Rennsport an: "Ein Test ist für Ende des Jahres im Rahmen eines Wettkampfs geplant"

Radsport
Samstag, 19 April 2025 um 7:00
davidlappartient
In den vergangenen Jahren und Monaten gab es mehr als genug Massenstürze mit hoher Geschwindigkeit, die teils schwerwiegende Folgen für die Beteiligten hatten. Neben vielen anderen Möglichkeiten, das Risiko ähnlicher Unfälle wie beim Itzulia Baskenland 2024 zu verringern, gibt es eine Maßnahme, die besonders naheliegend und gleichzeitig relativ einfach umzusetzen wäre: die Begrenzung der Übersetzungen der Fahrer – und damit eine Reduzierung der möglichen Höchstgeschwindigkeiten in kritischen Rennsituationen.
Einige Fahrer, darunter Wout Van Aert, setzen sich aktiv für solche Regeländerungen ein, insbesondere durch Vorschläge zur Begrenzung der Gänge. „Wenn du mit einer begrenzten Übersetzung in diesen Abfahrt gehst (die zum Kanarieberg führt), kann niemand attackieren. Heute sind die Übersetzungen so groß, dass man selbst dort noch ans Überholen denkt“, sagte er gegenüber L’Équipe nach seinem Sturz bei Dwars door Vlaanderen 2024.
Diese von den Fahrern gewünschte Begrenzung wird tatsächlich getestet – das bestätigte UCI-Präsident David Lappartient am Freitag in einem Interview mit Ouest-France. „Ein Test ist für Ende des Jahres im Rahmen eines Rennens geplant“, sagte er, ohne jedoch zu verraten, bei welchem Wettbewerb dieser Test stattfinden soll.
Trotz dieser Ankündigung äußerte Lappartient weiterhin Vorbehalte gegenüber einer möglichen Begrenzung der Übersetzungen. „Die Geschwindigkeit zu reduzieren, widerspricht im Grunde dem Wesen eines Radrennens. Persönlich habe ich große Vorbehalte gegenüber einer Gangbeschränkung, da sie auch die Charakteristik der Fahrer verändern könnte – zwischen jenen, die hohe Trittfrequenzen fahren, und denen, die mit großen Gängen umgehen können“, erklärte er. Zudem betonte er, dass es schwierig sei, nach nur einem einzigen Test belastbare Schlüsse zu ziehen.
Die UCI könnte auch andere Wege prüfen, um die Sicherheit der Fahrer zu erhöhen – insbesondere durch Änderungen an Trikots und Radhosen. Die aktuelle Kleidung reißt bei stärkerem Wind förmlich auseinander und bietet kaum Schutz, wenn Fahrer – was im Profisport beinahe unvermeidlich ist – auf den Asphalt stürzen. Auch wenn niemand möchte, dass Radprofis in Rüstungen fahren, könnte ein robusteres Material vielleicht doch den einen oder anderen blauen Fleck verhindern...
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