Wiederentdeckte Leidenschaft für die Bahn als Schlüssel zu Caleb Ewans erfolgreichem Comeback bei INEOS: "Es fühlte sich fast wie eine ganz andere Sportart an"

Radsport
Samstag, 19 April 2025 um 8:00
ewan
Caleb Ewan machte erstmals 2011 richtig auf sich aufmerksam, als er – damals noch im ersten Juniorenjahr – Weltmeister im Omnium wurde. Das scheint bis heute auch sein letzter großer Erfolg auf der Bahn gewesen zu sein, denn seither verlagerte sich sein Fokus vollständig auf den Straßenradsport. Doch bei INEOS entdeckte der Australier einen Teil seiner lange verlorenen Leidenschaft wieder – und wer weiß, vielleicht folgt nach über einem Jahrzehnt doch noch ein weiteres großes Bahnrennen.
"Es fühlt sich fast wie eine ganz andere Sportart an“, sagte er Anfang des Monats gegenüber Cycling Weekly. „Ich bin früher viel Bahn gefahren, aber seit ich Profi bin, habe ich praktisch nichts mehr gemacht. Nach all den Jahren auf der Straße, besonders als Sprinter, nutzt sich dein Sprint irgendwann ab – durch die Grand Tours und all die Straßenkilometer. Diese Schnellkraft geht mit der Zeit ein Stück weit verloren, und auf der Bahn will man genau das wieder aufbauen. Das ist die Idee.“
"Ich habe mich ein bisschen mit Matty Richo [Matthew Richardson] unterhalten, der früher Australier war und jetzt für Großbritannien fährt. Aber Bahnsprinten und Straßensprinten sind komplett verschieden. Die Werte, die diese Jungs erreichen, sind deutlich höher als unsere. Klar, sie können sich voll auf den Sprint konzentrieren, während wir auch noch über Berge kommen und drei Wochen Grand Tour überstehen müssen – zusätzlich zum Sprint“, so Caleb Ewan.
Ob es nun an dieser Wiederbegegnung mit der Bahn liegt oder an etwas anderem – Ewans erstes Straßenrennen mit seinem neuen britischen Team verlief jedenfalls direkt erfolgreich: Bei der Settimana Coppi e Bartali holte er einen Sieg. "Ich denke, in gewisser Weise fühle ich mich wieder auf Top-Niveau“, sagte er im Ziel gegenüber Reportern. Nur zwei Wochen später gewann er bereits eine Etappe bei der WorldTour-Rundfahrt Itzulia Basque Country.
Es wäre natürlich gewagt, seinen jüngsten Erfolg allein auf die Bahnrückkehr zurückzuführen – aber vergeudet war die Vorbereitung ganz sicher nicht. Und wie geht es weiter? „Das ist definitiv etwas, das ich in Zukunft weitermachen will, vielleicht ein paar Rennen fahren. Ich denke, es kann den Straßenradsport auf jeden Fall gut ergänzen“, schließt er gegenüber Cycling Weekly.
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