Vor wenigen Wochen meldeten zahlreiche Medien sein angebliches Karriereende – so hartnäckig, dass er selbst in den sozialen Netzwerken eingreifen musste, um die Gerüchte zu dementieren. Ein Rücktritt sei möglich, stellte er klar, doch er suche weiterhin ein Team. Nun hat Francisco Mancebo eines gefunden: Der 50-jährige Routinier wird mindestens eine weitere Saison dranhängen, ein neuer Vertrag soll bereits unterschrieben sein.
Wie Marca berichtet, schließt sich der Spanier, der im März 2026 in seine fünfte Lebensdekade eintritt, dem chinesischen Kontinentalteam Pingtan International Tourism Island Cycling Team an.
Damit setzt Mancebo seine Karriere überwiegend in Asien fort – einer Rennszene, die in den vergangenen zehn Jahren zu seiner zweiten Heimat geworden ist. Die Rennen in China betritt er dennoch als Neuland: Er kommt aus Japan, wo er sieben Saisons lang für Matrix Powertag fuhr und gelegentlich noch immer gewann – oft im doppelten Alter seiner Konkurrenten.
Mancebo begann seine Profikarriere Ende der 1990er Jahre bei Banesto (heute Movistar Team) und fuhr nach seinem Karriereknick 2006 bei AG2R praktisch ohne Unterbrechung rund um den Globus weiter. Und so wird er es auch im kommenden Jahr tun – ganz im Stil seines Jahrgangskollegen Óscar Sevilla, der ebenfalls mit 50 noch immer Rennen für das kolumbianische Team Medellín-EPM bestreitet.
Beste Ergebnisse
Zu seinen größten Erfolgen zählen zwei Gesamtsiege bei der Vuelta a Castilla y León (2000 und 2003) sowie der Triumph bei der Vuelta a Burgos im Jahr 2002. In derselben Saison gewann er die Clásica a los Puertos und legte 2003 mit dem Sieg bei der Classique des Alpes einen seiner prestigeträchtigsten Erfolge außerhalb Spaniens nach.
Auch bei den Grand Tours hinterließ Mancebo deutliche Spuren: 2004 stand er als Gesamtdritter auf dem Podium der Vuelta a Espana, ein Jahr später wurde er Vierter der Tour de France – ein Beleg für seine Leistungsstärke in den anspruchsvollsten Rennen des Radsportkalenders. Zudem holte er 2005 einen Etappensieg bei der Vuelta a España und erzielte zwischen 2004 und 2005 zwei weitere zweite Plätze auf schweren Bergetappen.
Endlose Karriere von Paco Mancebo (Imago)
Er gewann zudem mehrere kleinere, aber sportlich anspruchsvolle Rundfahrten wie die Vuelta a Asturias (2009) sowie die Vuelta a Chihuahua Internacional, die er 2007 und 2008 jeweils für sich entschied. 2009 feierte er in den USA einen Etappensieg bei der Amgen Tour of California. Seinen bislang letzten Triumph holte er zu Beginn dieser Saison auf der 1. Etappe der Tour du Sahel in Mauretanien.