Tom Pidcock nach Platz vier: "Carapaz war unglaublich stark"

Radsport
durch Nic Gayer
Mittwoch, 21 Mai 2025 um 17:38
tompidcock
Am zweiten Tag der zweiten Giro-Woche fehlte ein klarer Favorit – und genau so unberechenbar entwickelte sich auch die Etappe. Ein Tag, der auf dem Papier Tom Pidcock hätte liegen können, endete für den Briten mit einem soliden, aber enttäuschenden vierten Platz. Während er den Angriffen der Favoriten folgte, setzte sein früherer Teamkollege Richard Carapaz den entscheidenden Stich.
Pidcock, der für das Q36.5 Pro Cycling Team antritt, zählte im Vorfeld nicht zu den aussichtsreichsten Kandidaten – vor allem, weil viele Experten einen Erfolg der Ausreißergruppe erwarteten. Doch dieser Plan ging nicht auf: Mehrere Teams – darunter auch Q36.5 – entschieden sich, aktiv nachzusetzen und das Rennen zusammenzuhalten. Das Schweizer Team sah seine Chance und übernahm gemeinsam mit LIDL-Trek Verantwortung im Peloton.
„Als wir realisierten, dass die Etappe in Reichweite war, fingen wir und Trek an zu fahren“, erklärte Pidcock nach dem Rennen. Ein Sturz am San Pellegrino drohte seine Ambitionen zu durchkreuzen, doch Teamkollege Marco Frigo brachte ihn schnell wieder nach vorn. Nach dem Anstieg fand Pidcock auf technisch anspruchsvollerem Terrain besser ins Rennen – dort, wo seine Stärken liegen.
Trotzdem konnte er dem entscheidenden Angriff von Carapaz nichts entgegensetzen. „Wir wollten die Etappe gewinnen, aber Carapaz war einfach unglaublich stark“, räumte Pidcock ein. „Oben haben wir das Tempo hochgehalten, aber wie er den Anstieg gefahren ist – das war beeindruckend.“
Pidcock sprintete letztlich auf Rang vier – ein erneut knapp verpasstes Podium, das ihn kaum zufriedenstellen dürfte. „Es war hart. Einer dieser Tage, an denen keiner auf die Gesamtwertung schielt, aber plötzlich doch jeder alles gibt. Eigentlich ein Ausreißertag, der zu einem GC-Tag wurde.“
Auch wenn die Gesamtwertung wohl keine Rolle in Pidcocks Giro-Plänen spielt, kletterte er mit seiner Leistung zurück in die Top 15 – und ließ Chris Harper hinter sich. Die 13. Etappe mit dem anspruchsvollen Finale am Monte Berico dürfte ihm besser liegen – und bietet vielleicht die Gelegenheit, den langersehnten Tagessieg einzufahren.
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