Thymen Arensman führt den niederländischen Angriff auf das Regenbogentrikot in Abwesenheit von Van der Poel an

Nach der Absage von Titelverteidiger Mathieu van der Poel rückt Thymen Arensman ins Rampenlicht der niederländischen Nationalmannschaft für die UCI-Weltmeisterschaften 2025. Die Titelkämpfe finden vom 21. bis 28. September im hochgelegenen Kigali (Ruanda) statt – ein Parcours, der vor allem Ausdauer und Kletterstärke erfordert.

Nationaltrainer Koos Moerenhout setzt dabei auf eine kletterlastige und ausgewogene Auswahl. Arensman, der bei der diesjährigen Tour de France zwei Etappen gewann und sich immer stärker als Gesamtklassementfahrer etabliert, übernimmt die Führungsrolle in einem Team, das mehr durch Tiefe als durch große Namen glänzen soll.

„Wir haben keinen klaren Favoriten wie in den letzten Jahren mit Mathieu“, erklärte Moerenhout in einer Mitteilung des KNWU. „Das erlaubt uns, flexibler zu agieren. Thymen hat eine großartige Form gezeigt, er ist unsere wichtigste Karte. Aber auch die anderen Fahrer haben Freiheiten, wenn sich Möglichkeiten ergeben.“

Neben Arensman stehen Bauke Mollema, Wout Poels, Koen Bouwman, Sam Oomen und der aufstrebende Frank van den Broek im Straßenaufgebot. Die Routiniers bringen reichlich Grand-Tour-Erfahrung mit, während van den Broek für frischen Elan sorgt. Gemeinsam sollen sie den harten Bedingungen in den Höhenlagen von Kigali trotzen.

Ohne Van der Poel, der 2024 in Zürich das Regenbogentrikot gewann, ändert sich die niederländische Herangehensweise. Statt einer klaren All-in-Taktik setzt Moerenhout auf eine dynamische und opportunistische Fahrweise. Gerade Arensman könnte von den langen Anstiegen und dem selektiven Profil profitieren – Rennen, die oft zu Zermürbungsschlachten werden und in denen Geduld und Härte zählen.

„Das wird ein extrem schweres Rennen“, schätzte Moerenhout. „Die Besten werden am Ende vorne sein – das ist klar. Aber unsere Fahrer sind gut vorbereitet, sie haben die Qualitäten, um mitzumischen. Vielleicht können wir sogar für eine Überraschung sorgen.“

Arensman wird in Kigali nicht nur im Straßenrennen, sondern auch im Einzelzeitfahren starten. In dieser Disziplin hat er zuletzt spürbare Fortschritte gemacht. Der technisch anspruchsvolle, womöglich wellige Kurs in Ruanda könnte ihm entgegenkommen – wenngleich ein Medaillenkampf gegen die absoluten Zeitfahrspezialisten ein harter Brocken wird.

Auch der technische Direktor Wilbert Broekhuizen betonte die gezielte Vorbereitung auf diesen außergewöhnlichen WM-Schauplatz: „Wir haben uns bewusst mit den speziellen Bedingungen Ruandas auseinandergesetzt – Höhe, Klima, Reisen. Es ist ein herausforderndes Umfeld, das einen maßgeschneiderten Ansatz verlangt. Wir glauben, dass diese Gruppe genau die richtige Mischung besitzt, um dort zu bestehen.“

Thymen Arensman
Bauke Mollema
Wout Poels
Koen Bouwman
Sam Oomen
Frank van den Broek

Thymen Arensman