„Kein Risiko vor der Vuelta“ – Mads Pedersen fährt kontrolliert beim Frederiksberg-Kriterium

Radsport
Montag, 18 August 2025 um 16:00
madspedersen
Frisch nach seinem Gesamtsieg bei der Dänemark-Rundfahrt 2025 stand Mads Pedersen am Sonntag beim Frederiksberg-Kriterium am Start – jedoch unter klaren Vorgaben seines Teams Lidl-Trek: kein Sprint.
Mit Blick auf die bevorstehende Vuelta a España durfte der Däne keinerlei unnötige Risiken eingehen. Selbst ein kleiner Sturz hätte die Grand-Tour-Pläne zunichte machen können. Deshalb hieß die Devise auf heimischem Boden: Sicher ankommen, nicht mehr.
„Das Team hat mir gesagt, dass ich vor dem Sprint rausnehmen muss, wenn ich nicht alleine oder aus einer kleinen Gruppe gewinnen kann“, erklärte Pedersen im Gespräch mit Feltet.dk. „Wir konnten es uns nicht leisten, vor der Vuelta irgendwelche Risiken einzugehen.“
Die Strecke in Frederiksberg gilt mit engen Kurven, hohem Tempo und einem stark besetzten Continental-Feld ohnehin als heikel. Vor allem für einen Fahrer, der gerade eine herausragende Woche absolviert hat und nun drei Wochen mit maximalem Druck im Blick hat.

Keine halben Sachen – auch mit Einschränkungen

Ganz auf Schaulaufen wollte Pedersen dennoch nicht verzichten. In den ersten 45 Minuten bestimmte er aktiv das Tempo mit. „Ich habe am Anfang Lücken geschlossen, aber die Beine waren nach der Rundfahrt nicht mehr frisch genug, um das lange durchzuhalten“, sagte er. „Wie schon gesagt: Solo oder kleine Gruppe, oder eben raus. That was it.“
Das Kriterium führte über eine 4,2 Kilometer lange Runde mit sechs Kurven und einem kurzen Anstieg Richtung Zoo. Der Gegenwind auf der ansteigenden Zielgeraden machte die Sache zusätzlich anspruchsvoll. „Es ist viel härter, als die Leute denken“, betonte Pedersen. „Der Wind am Anstieg und auf der Geraden macht es richtig schwer.“

Eine dominante Woche mit Vorsicht abgeschlossen

Die kontrollierte Fahrt folgte nur 24 Stunden nach einer dominanten Dänemark-Rundfahrt. Drei Etappensiege und der Gesamterfolg unterstrichen Pedersens bestechende Form. „Ich denke, ich habe in der vergangenen Woche gezeigt, dass ich genau da bin, wo ich sein muss“, sagte er selbstbewusst.
Gerade deshalb ist die vorsichtige Strategie seines Teams nachvollziehbar. Pedersen ist in der Vuelta als Schlüsselfigur gesetzt. Sein klares Ziel: die Punktewertung, die er bereits 2022 bei der Spanien-Rundfahrt und im Frühjahr beim Giro d’Italia für sich entschied.
Für die Fans in Frederiksberg blieb es trotzdem ein Highlight. Sie sahen ihren Lokalhelden noch einmal in Aktion, bevor er sich auf drei harte Wochen vorbereitet. „Es ist immer ein Vergnügen, in Dänemark Rennen zu fahren“, erklärte Pedersen. „Man spürt, wie der Radsport hier wächst. Es ist jetzt eine richtige Radsportnation. Zuhause zu fahren, vor diesen Zuschauern, ist etwas Besonderes.“

Wieder grün? Pedersen nimmt Vuelta-Herausforderung an

Die Vuelta a España 2025 startet ungewöhnlicherweise in Italien – eine logistische Herausforderung für Fahrer und Teams. Pedersen stört das kaum. Schon beim Giro meisterte er eine ähnliche Situation und triumphierte mit Etappensieg sowie dem maglia ciclamino bis nach Rom.
Auch in Spanien will er diesen Weg gehen: punktuelle Sprintchancen nutzen, Konstanz zeigen und am Ende das Grüne Trikot tragen. „Die Beine sind gut. Das Timing stimmt. Jetzt geht es nur noch um Spanien – und darum, alles für das Grüne Trikot zu geben“, kündigte er an.
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