Primoz Roglic und Pauline Ferrand-Prévot triumphieren beim Kriterium in Etten-Leur

Bei einem hochkarätig besetzten Spätsommerspektakel war es Primoz Roglic, der die Bühne für sich beanspruchte. Der Slowene feierte beim Kriterium in Etten-Leur einen souveränen Gesamtsieg – seinen zweiten Auftritt seit dem Ende der Tour de France 2025.

Die Veranstaltung in den Niederlanden hat sich längst als eines der wichtigsten Post-Tour-Kriterien Europas etabliert und zog erneut ein Weltklassefeld an. Lokalmatador Mathieu van der Poel kehrte nach seiner durch eine Lungenentzündung erzwungenen Pause erstmals ins Renngeschehen zurück. Von Zurückhaltung war bei ihm nichts zu sehen: Der Niederländer gewann das Eröffnungsrennen und das Zeitfahren vor Thymen Arensman und Roglic.

Im 22-Runden-Straßenrennen jedoch brachte Ben Healy mit einer offensiven Fahrt neue Spannung ins Klassement. Die Entscheidung fiel erst im abschließenden Punkterennen, in das Roglic und Arensman punktgleich mit je 72 Zählern gingen. Van der Poel lag mit 66 Punkten ebenfalls noch in Reichweite. Doch als es ernst wurde, setzte Roglic die entscheidende Attacke. Mit einem kraftvollen Solosieg sammelte er die nötigen Punkte und bewies, dass er auch nach einer eher unscheinbaren Tour noch immer ein Fahrer von Weltformat ist.

Mit seinem Erfolg reiht sich der vierfache Vuelta-Sieger in eine Liste prominenter Gewinner wie Peter Sagan, Chris Froome, Jonas Vingegaard und Van der Poel ein. Für Roglic ist es ein wichtiger Sieg und ein Zeichen der Stärke vor den anstehenden Herbstklassikern. Van der Poel komplettierte als Dritter das Podium – ein vielversprechender Auftakt für seinen weiteren Aufbau in Richtung Renewi Tour, die bereits am Mittwoch startet.

Bei den Frauen gab es einmal mehr kein Vorbeikommen an Pauline Ferrand-Prévot. Die amtierende Tour-de-France-Femmes-Siegerin ließ auf dem Kurs von Etten-Leur nichts anbrennen und gewann mit klarer Überlegenheit.

Die Französin, die in den Farben ihres Teams Visma | Lease a Bike startete, unterstrich ihre Rolle als dominierende Figur der Saison. Dahinter setzte sich Lorena Wiebes im Sprint der Verfolgerinnen durch und wurde Zweite. Weltmeisterin Lotte Kopecky rundete als Dritte ein hochklassiges Podium ab.

Das Ergebnis war einer großen Bühne würdig und verdeutlichte einmal mehr Ferrand-Prévots Vielseitigkeit sowie ihre bestechende Form in sämtlichen Disziplinen. Schon am kommenden Sonntag steht sie beim Critérium de Bretagne in Javené wieder am Start – diesmal vor heimischem Publikum, das eine der erfolgreichsten Saisons ihrer Karriere feiern darf.