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Tour de France 2025 wird das größte und bedeutendste Radrennen der Saison sein und vom 5. bis 27. Juli stattfinden. Sie ist das prestigeträchtigste Event des Radsports – und liefert Jahr für Jahr unvergessliche Momente. Wir werfen einen Blick auf das Etappenprofil der kommenden Ausgabe.
Die 21 Etappen wurden am 29. Oktober in Paris präsentiert. Die Strecke beginnt in der Region Hauts-de-France, im nordwestlichen Zipfel des Landes, mit mehreren Chancen für Sprinter und Klassikerjäger. Bis einschließlich Etappe 11 werden die schnellen und kraftvollen Fahrer ihre Möglichkeiten bekommen – erst danach geht es in die Berge.
Die Etappen 12, 13 und 14 führen durch die Pyrenäen, darunter ein Bergankunft in Hautacam, ein Bergzeitfahren in Peyragudes sowie eine weitere schwere Bergankunft in Superbagnères. In der finalen Woche kehrt der legendäre Mont Ventoux auf Etappe 16 zurück, gefolgt von zwei schweren Tagen in den Alpen mit Zieleinfahrten am Col de la Loze und in La Plagne – ehe es zum traditionellen Abschluss zurück nach Paris geht.
Etappe 1: Lille - Lille
Etappe 1: Lille - Lille, 185,3 Kilometer
Das Rennen beginnt mit einer flachen Etappe in Lille, auf der die Sprinter erstmals seit mehreren Jahren die Chance haben, sich das erste Gelbe Trikot der Tour zu sichern. Die Fahrer werden drei Anstiege der 4. Kategorie bewältigen, auf denen um das erste Bergtrikot gekämpft wird – einer davon führt über das berühmte Kopfsteinpflaster des Mont Cassel, bekannt aus den 4 Jours de Dunkerque.
An diesem Tag dürften jedoch weder die Anstiege noch der frühe Zwischensprint das Rennergebnis maßgeblich beeinflussen. Stattdessen wird sich das Feld wohl bis in die finalen Rennstunden Kräfte sparen – es ist mit einem schnellen, hektischen Finale zurück nach Lille zu rechnen.
Dabei wird es auch technisch anspruchsvoll: Nicht auf dem letzten Kilometer, denn dort erwartet die Fahrer eine 1,5 Kilometer lange Zielgerade. Aber im Abschnitt von 4,5 bis 1,5 Kilometer vor dem Ziel gibt es einige knifflige Kurven. Da es sich um den ersten – und vergleichsweise einfachen – Renntag handelt, werden viele Fahrer noch frisch sein, das Tempo wird sehr hoch sein, und alle GC-Teams werden versuchen, diesen Abschnitt vorne zu befahren. Am Ende dürfte es zu einem klassischen Massensprint kommen – und reine Sprinter sollten hier ganz klar im Vorteil sein.
Etappe 2: Lauwin-Planque - Boulogne-sur-Mer
Etappe 2: Lauwin-Planque - Boulogne-sur-Mer, 209,8 Kilometer
Die zweite Etappe des Rennens dürfte mit einem Sprint in Boulogne-sur-Mer enden – allerdings werden einige Sprinter vorher an den steilen Anstiegen aus dem Feld fallen. Über 209 Kilometer verteilt gibt es zwar keine langen oder extrem schwierigen Anstiege, aber durch Positionskämpfe und zu erwartende Attacken wird das Finale sehr schnell und hektisch.
30 Kilometer vor dem Ziel wartet ein 1,1 Kilometer langer Anstieg mit 9 % Steigung, gefolgt von einem ähnlichen Anstieg, dessen Gipfel nur 8 Kilometer vor dem Ziel liegt. Hier sind definitiv Angriffe zu erwarten, denn danach folgt eine schnelle Abfahrt, ehe ein weiterer explosiver Anstieg über 800 Meter mit 8 % Steigung nur 4 Kilometer vor dem Ziel ansteht. Dieser Abschnitt ist gefährlich, da er Ausreißern Chancen bietet und es sehr schwer wird, eine Nachführarbeit im Feld zu organisieren.
Die Abfahrt nach Boulogne-sur-Mer ist sehr schnell, die Fahrer werden mit hoher Geschwindigkeit auf den Schlussanstieg zufahren. Dieser letzte Anstieg zur Ziellinie ist 1,2 Kilometer lang mit durchschnittlich 3,8 % – doch der Beginn weist fast 10 % auf. Hier könnten explosive Fahrer attackieren und versuchen, den Vorsprung ins Ziel zu retten. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass einige Teams das Rennen kontrollieren und es zu einem brutalen Bergaufsprint kommt.
Etappe 3: Valenciennes - Dunkerque
Etappe 3: Valenciennes - Dunkerque, 178,7 Kilometer
Der dritte Renntag führt das Peloton von Valenciennes nach Dunkerque und wird eine weitere Etappe für die Sprinter sein – der Abschluss des Grand Départ in der Region Hauts-de-France. Viel gibt es an diesem Tag nicht zu analysieren: Die Strecke ist nahezu komplett flach, mit Ausnahme eines kleinen Anstiegs.
Und zwar – wie schon in Etappe 1 – dem Mont Cassel. Auch diesmal führt das Peloton über den kopfsteingepflasterten Anstieg, der jedoch nicht schwer genug ist, um ernsthafte Selektionen im Feld herbeizuführen. Alle Augen richten sich auf den Massensprint, der mit großer Wahrscheinlichkeit folgen wird.
Die letzten 30 Kilometer verlaufen nahezu schnurgerade in Richtung Küstenstadt, bevor das Rennen 1,5 Kilometer vor dem Ziel auf eine kleinere Straße abbiegt. Das Finale ist nicht technisch anspruchsvoll und verspricht einen extrem schnellen Sprint, bei dem das Timing entscheidend sein wird.
Etappe 4: Amiens - Rouen
Etappe 4: Amiens Métropolee - Rouen, 174,2 Kilometer
Der zweite Bergankunft des Rennens findet in Rouen statt und verspricht ein packendes, explosives Finale. Die letzten 21 Kilometer beinhalten vier Anstiege – der letzte entscheidende mit nur 5 Kilometern vor dem Ziel ist 900 Meter lang bei über 10 %. Die ersten zwei Drittel der Etappe sind völlig flach, was zu einem sehr schnellen Finale führen wird, bei dem Sprinter, Klassiker-Spezialisten und Klassementfahrer gleichermaßen gefordert sein werden.
Die letzten 30 Kilometer haben es in sich:
– 1,3 km bei 9,2 % (28 km vor dem Ziel)
– 900 m bei 7 % (20 km vor dem Ziel)
– 1,8 km bei 4,8 % (12 km vor dem Ziel)
– 800 m bei 9,1 % (5 km vor dem Ziel)
Diese Anstiege können den Ausgang der Etappe entscheidend prägen. In Wahrheit wird es ein stetig ansteigendes Lead-out bis zum letzten Anstieg, dessen Rampen bis zu 17 % erreichen. Dieser ist so steil und liegt so nah am Ziel, dass Angriffe hier durchaus von Erfolg gekrönt sein können.
Nach dem Gipfel folgt ein kurzes Plateau, was auch Angriffe nach dem Anstieg ermöglicht. Die Klassementfahrer werden sich an der Spitze positionieren, aber auch Klassikerjäger könnten hier entscheidende Akzente setzen. Wer sich in die Abfahrt mit einem kleinen Vorsprung rettet, ist schwer wieder einzuholen.
Sollte es doch zum Zusammenschluss kommen, dann wohl wegen der leichten Steigung kurz vor dem Ziel. Die letzten Meter sind flach, aber ein Massensprint im klassischen Sinne ist trotzdem unwahrscheinlich.
Etappe 5 (ITT): Caen - Caen
Etappe 5: Caen - Caen, 33 Kilometer
Das einzige flache Einzelzeitfahren des Rennens findet sehr früh statt und dürfte die erste ernsthafte Auseinandersetzung im Gesamtklassement darstellen. In Caen haben die Klassementfahrer 33 Kilometer Zeit, um Unterschiede zu machen.
Es handelt sich um eine einfache Hin- und Rückfahrt ins Stadtzentrum, die über 30 Minuten dauern wird und für alle Fahrer eine Herausforderung darstellt. Am Ende des Tages werden sich spürbare Abstände im Gesamtklassement ergeben, was in den folgenden Renntagen vielleicht für etwas weniger Spannung sorgt.
Etappe 6: Bayeux - Vire
Etappe 6: Bayeux - Vire Normandie, 201,8 Kilometer
Der dritte hügelige Zieleinlauf der ersten Woche führt jetzt nach Normandie. Die erste Woche der Tour ist anspruchsvoll und bietet Streckenprofile, die ein spannendes Finale versprechen. Es handelt sich erneut um eine Etappe von über 200 Kilometern mit einem frühen Zwischensprint, der schon für viel Aktion sorgen könnte. Später werden nicht nur die Sprinter, sondern auch die Gesamtklassementfahrer und Klassiker-Spezialisten aktiv sein – auch ein Ausreißer könnte an diesem Tag Erfolg haben.
11,5 Kilometer vor dem Ziel wartet eine 750 Meter lange Rampe mit 9 % Steigung, die das Finale so richtig in Gang bringen wird. Direkt danach werden die Teams weiter hart pushen, um sich an der Spitze des Pelotons zu behaupten, bis zum nächsten Anstieg, an dem wir ernsthafte und gefährliche Attacken erwarten können: 1,2 Kilometer bei 7,2 % Steigung, 4 Kilometer vor dem Ziel.
Eine schnelle Abfahrt und ein flacher Abschnitt führen dann in die letzten 700 Meter mit einer Steigung von 10 % bis zur Ziellinie, wo Kletterer, Klassiker-Fahrer und Sprinter um den Sieg kämpfen könnten.
Etappe 7: Saint-Malo - Mur-de-Bretagne
Etappe 7: Saint-Malo - Mûr-de-Bretagne, 196,7 Kilometer
Der dritte knackige Zieleinlauf der ersten Woche findet nun in der Normandie statt. Die erste Tour-Woche ist anspruchsvoll und bietet weiterhin Profile, die für ein spannendes Finale sorgen sollten. Es handelt sich erneut um eine über 200 km lange Etappe mit einem frühen Zwischensprint, der viel Action auslösen kann. Später sind nicht nur die Sprinter am Werk, sondern auch Gesamtklassement-Fahrer und Klassiker-Spezialisten – wobei auch eine Ausreißergruppe an diesem Tag erfolgreich sein könnte.
Bei noch 11,5 Kilometern Reststrecke wartet eine 750 Meter lange Rampe mit 9 %, die das Finale so richtig einläutet. Direkt danach werden die Teams weiter Vollgas geben, um sich an der Spitze des Pelotons zu halten, bis zum nächsten Anstieg mit 1,2 Kilometern bei 7,2 % Steigung, der 4 Kilometer vor dem Ziel kommt – hier könnten einige gefährliche Attacken starten.
Eine sehr schnelle Abfahrt und ein flaches Stück führen dann zum letzten 700 Meter langen Anstieg mit 10 % Steigung bis zur Ziellinie. Dort könnte es zu einem spannenden Duell zwischen Kletterern, Klassikerfahrern und Sprintern kommen.
Etappe 8: Saint-Méen Le Grand - Laval
Etappe 8: Saint-Méen-le-Grand - Laval, 171,1 Kilometer
Eine weitere Etappe für die reinen Sprinter, ein Übergangstag durch französisches Gebiet mit Ziel in der Stadt Laval. Ein Übergangstag ohne nennenswerte Herausforderungen, da es tagsüber keinerlei Anstiege geben wird – alle Augen werden stattdessen auf den finalen Sprint gerichtet sein.
Es wird kein einfacher Sprint werden. Die Geschwindigkeit wird sehr hoch sein, da es tagsüber nichts geben wird, was die Fahrer auf einem bedeutenden Niveau ermüdet. Es gibt einige Kreisverkehre, die das Peloton auseinanderziehen können, und die letzten 1,3 Kilometer führen mit einer leichten Steigung bergauf.
Das macht den Sprint interessant – kein reiner Massensprint, sondern einer, bei dem auch die Form und die „Kletterbeine“ eine wichtige Rolle spielen könnten. Insgesamt werden die Steigungen aber wahrscheinlich nicht hoch genug sein, um jemanden aus der Entscheidung auszuschließen.
Etappe 9: Chinon - Chateauroux
Etappe 9: Chinon - Châteauroux, 174,1 Kilometer
Die 9. Etappe führt von Chinon in die Stadt Châteauroux und bietet den Sprintern ihre letzte Chance in der ersten Rennwoche. Die Strecke ist erneut relativ unspektakulär, was den Verlauf angeht, aber die Fahrer werden einen ruhigeren Tag sicher begrüßen.
In den letzten Kilometern durchqueren sie die Stadt, was durch Straßenmöbel für einige Herausforderungen sorgen könnte. Vom Streckenverlauf her ist die Route jedoch recht klar. Bei noch 2,2 und 1,5 Kilometern verbleibend, gibt es zwei 90 Grad-Kurven, die das Feld auseinanderziehen können. Die Zielgerade ist aber lang genug, um vor einem reinen Massensprint die Positionen wieder zu ordnen.
Etappe 10: Ennezat - Mont Dore-Puy de Sancy
Etappe 10: Ennezat - Le Mont-Dore (Super Sancy), 165,6 Kilometer
Am Nationalfeiertag (Bastille-Tag) erwartet uns eine Etappe mit 4.400 Höhenmetern und sieben kategorisierten Anstiegen – ein ständiges Auf und Ab. Ein Tag für die Klassikerfahrer (falls eine Fluchtgruppe Erfolg haben will), aber wahrscheinlich auch ein Kampf der Gesamtklassement-Favoriten. Es kann viel passieren, und es lauern zahlreiche Tücken. Selbst wenn die GC-Fahrer das chaotische Terrain einigermaßen kontrollieren, wird die finale Steigung über 3,3 Kilometer mit einem Schnitt von 8 % dafür sorgen, dass die Favoriten um den Gesamtsieg ihre Kräfte ausspielen.
Diese Etappe verspricht chaotisch zu werden, doch angesichts der starken Fahrer im Feld wird sich der Kampf um das Gelbe Trikot vermutlich zwischen jenen abspielen, die sich nach vorne setzen können. Es gibt viele Anstiege, keiner davon übermäßig lang oder extrem schwer, aber die Ermüdung wird sich im Laufe der Stunden vor dem letzten Anstieg langsam aufbauen.
Der vorletzte Anstieg ist 5 Kilometer lang, hat eine durchschnittliche Steigung von etwas über 6 % und endet bei noch 10 Kilometern Reststrecke. Ein harter Anstieg, bei dem der Kampf um die beste Position an der Spitze besonders groß sein wird, denn die folgende Abfahrt ist technisch anspruchsvoll und führt direkt zur Basis des letzten Anstiegs. Dieser ist zwar nicht explosiv, sondern ein gerader Talanstieg, doch die 3,3 Kilometer mit 8 % Steigung können dennoch Unterschiede schaffen, wenn dort hart attackiert wird – was sicher schon von unten der Fall sein kann.
Etappe 11: Toulouse - Toulouse
Etappe 11: Toulouse - Toulouse, 156,6 Kilometer
Die zweite Woche beginnt mit einer Etappe, die in Toulouse startet und auch dort endet. Ein Tag, der für eine mögliche Flucht, späte Attacken oder einen verkürzten Massensprint geeignet ist. Das Finale ist geprägt von mehreren kleinen Anstiegen, die das Rennen auseinanderreißen können. Trotz der kurzen Distanz von 156 Kilometern wird dieser Abschnitt zu einem explosiven Faktor.
Das Höhenprofil erinnert an Haifischzähne, wobei der letzte Anstieg der schwierigste sein wird und ein großes Gefecht um die beste Positionierung in der Führungsarbeit erwartet wird. Die Côte de Pech David ist 800 Meter lang mit einer Steigung von 10 % und liegt nur noch 9 Kilometer vor dem Ziel. Nach einer kurzen Abfahrt fahren die Fahrer bereits durch Toulouse und erreichen dann das flache Finale, wo am Ende des Tages ein Sprint – wenn auch in verkleinerter Form – das wahrscheinlichste Szenario bleibt.
Etappe 12: Auch - Hautacam
Etappe 12: Auch - Hautacam, 180,8 Kilometer
Die erste Hochgebirgsetappe des Rennens. Nach einem flachen Start gelangen die Fahrer in die Pyrenäen, und die finale Auffahrt zum Hautacam kann großen Schaden anrichten. Start ist in Auch, und zunächst wird der Tagesverlauf wohl ruhig sein, doch im letzten Drittel, wenn die Fahrer tief in die Berge eintauchen, ändert sich das schlagartig.
Der Col du Soulor ist der erste echte Anstieg des Rennens und für viele im Peloton ein harter Weckruf. Er gipfelt bei noch 46 Kilometern bis ins Ziel, ist 11,6 Kilometer lang mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,6 % – anspruchsvoll genug, um das Feld stark zu zerreißen.
Kurz nach einer Abfahrt folgt der Col des Bordères, 3,3 Kilometer lang mit 8 % Steigung, mit noch 35 Kilometern bis ins Ziel. Danach geht es sehr schnell zum letzten Anstieg.
Dieser ist 13,6 Kilometer lang bei 7,8 % Steigung und hat in der Vergangenheit beim Tour große Unterschiede geschaffen. Auch diesmal wird Ähnliches erwartet. Es ist der erste harte Bergankunft des Rennens, in den Hochgebirgen, und auf genau diesem Anstieg distanzierte Jonas Vingegaard zuletzt Tadej Pogacar.
Etappe 13 (ITT): Loudenvielle - Peyragudes
Etappe 13 (ITT): Loudenvielle - Peyragudes, 10,9 Kilometer
Der zweite Bergtag bietet bei der Tour einen eher ungewöhnlichen Anblick: Ein Berg-Einzelzeitfahren! Die 8 Kilometer lange Auffahrt nach Peyragudes wird nach einigen flachen Kilometern in Loudenvielle in Angriff genommen. Der Anstieg hat im Schnitt fast 8 % Steigung und endet mit einer brutalen Rampe am Altiport, die in den letzten Jahren berühmt geworden ist.
Bei genauerer Betrachtung des Profils sieht man, dass die ersten 3 Kilometer überwiegend flach sind, was Fragen aufwirft, welches Material die Fahrer für ihren Einsatz wählen werden. Zeitfahrrad, kein Zeitfahrrad? Lenkeraufsätze? Oder gar nichts?
An diesen flachen Abschnitten können schon erste Unterschiede entstehen, aber der Großteil der Abstände wird sicher am Berg herausgefahren. Auch wenn das Profil es nicht zeigt, steigt die letzte Rampe zur Ziellinie bis zu 20 % an, was das Zeitfahren taktisch anspruchsvoll macht.
Etappe 14: Pau - Luchon-Superbagneres
Etappe 14: Pau - Luchon-Superbagnères, 182,6 Kilometer
Bevor die Fahrer die Pyrenäen verlassen, erwartet sie ein Tag mit insgesamt 5000 Metern Kletterarbeit. Vier lange und gleichmäßige Anstiege, der letzte davon führt nach Superbagnères. Dass das erste Drittel des Tages flach verläuft – ein klassisches Tour-Layout –, aber dennoch solche Höhenmeter zusammenkommen, zeigt, wie hart die letzten beiden Anstiege sein werden.
Wie nahezu jedes Jahr führt die Strecke über den Col du Tourmalet, der 19 Kilometer lang ist und eine durchschnittliche Steigung von 7,4 % aufweist. Mit noch 93 Kilometern vor sich ist das allerdings eher ein Warm-up für das, was noch kommt. Die ersten drei Anstiege vor dem Finale werden höchstwahrscheinlich dazu dienen, Ermüdung aufzubauen, ohne dass dort schon heftige Attacken erfolgen.
Der Col d’Aspin (5 km bei 7,4 %) endet noch mit 63 Kilometern Restdistanz, später folgt der Col de Peyresourde (7 km bei 8,1 %) mit noch 32 Kilometern bis ins Ziel. Beide sind hart und relativ steil und werden das Peloton vor dem letzten Anstieg stark dezimieren.
Doch die wirklich entscheidenden Unterschiede werden erst am Superbagneres-Klassiker fallen. Der Anstieg misst 12,6 Kilometer bei 7,4 % Steigung, recht konstant und anspruchsvoll. Mit 1800 Höhenmetern und zahlreichen Serpentinen stellt er viele Herausforderungen an die Fahrer. Die Steigungen sind nie wirklich brutal, doch der letzte Kilometer ist der härteste – hier könnten sich auch späte Attacken noch deutlich auswirken.
Etappe 15: Muret - Carcassonne
Etappe 15: Muret - Carcassonne, 169,8 Kilometer
Ein Tag, der auf dem Papier den Sprintern gehört, aber die Tour-Organisatoren haben ihn so schwer wie möglich gestaltet. Ein Ausreißer könnte am letzten Tag der zweiten Woche durchaus Erfolg haben, denn die Strecke nach Carcassonne führt in der Mitte über zwei harte Anstiege und endet mit einem relativ bergab verlaufenden Finale.
Der Start ist flach, daher wird es nicht leicht sein, dem Peloton zu entkommen, doch im Verlauf des Tages kann trotz eines ruhigen Beginns noch viel passieren. Mit 80 Kilometern Reststrecke endet ein 10 Kilometer langer Anstieg, die ersten 6 Kilometer mit etwa 6 % Steigung... Doch der zweite Anstieg bietet viel Potenzial für Attacken.
Der Pas du Sant mit seinen 3 Kilometern bei 9 % Steigung (und den folgenden 11 Kilometern mit durchschnittlich etwa 3 %) ist sehr anspruchsvoll. In der ersten Sektion sind harte Attacken für ein vom Sprinter-Team geführtes Peloton kaum zu kontrollieren, wenn sie die schnellen Männer und Helfer im Feld behalten wollen. Ist das Tempo niedrig, kann jede Ausreißergruppe ihren Vorsprung ausbauen, was das Gleichgewicht erschwert. Auch nach dem schweren Teil des Anstiegs geht die Anstrengung noch eine Weile weiter, weshalb es durchaus sein kann, dass einige Fahrer versuchen werden, sich auf die Jagd nach dem Tagessieg zu machen.
Mit 52 Kilometern Restdistanz endet das Klettern, danach verlieren die Fahrer bis ins Ziel 700 Höhenmeter. Die Abfahrt dauert etwa eine Stunde oder weniger, und ein Verfolgerfeld wird es schwer haben, eine starke Führungsgruppe einzuholen. Das Finale in Carcassonne wird, falls es zum Sprint kommt, technisch wenig anspruchsvoll und komplett flach sein.
Etappe 16: Montpellier - Mont Ventoux
Etappe 16: Montpellier - Mont Ventoux, 171,2 Kilometer
Der erste Tag der Schlusswoche weist ein größtenteils flaches Profil auf, endet jedoch mit einem brutalen Anstieg auf den Mont Ventoux. Der Start erfolgt in Montpellier und die gesamte Etappe kann durch den Wind beeinflusst werden, weshalb die Teams stets sehr aufmerksam sein müssen. Sollte das jedoch nicht der Fall sein, wird es darauf hinauslaufen, die gesamte Feuerkraft bis zur Basis des finalen Anstiegs zurückzuhalten – und dann sind auf dem Schlussanstieg enorme Leistungswerte zu erwarten.
Der „Géant de Provence“ (Riese der Provence) hat eine durchschnittliche Steigung von fast 9 % über knapp 16 Kilometer, wobei zuvor bereits einige wellige Flachpassagen zu bewältigen sind. Ein Berg für reine Kletterer, bei dem oft auch die Wetterbedingungen eine entscheidende Rolle spielen. Diese Etappe könnte eine wahre Bombe im Kampf um das Gesamtklassement darstellen.
Etappe 17: Bollène - Valence
Etappe 17: Bollène - Valence, 160,7 Kilometer
Ein weiterer Tag für die Sprinter, diesmal führt die Etappe nach Valence, wo es wohl kaum etwas geben wird, das einen Massensprint verhindert. Wahrscheinlich die letzte Sprintankunft des Rennens. In der ersten Hälfte der Etappe gibt es zwar einige Anstiege, diese sind aber nicht ernsthaft und es wird wohl zu spät sein, um eine erfolgreiche Flucht zuzulassen.
Ein entspannter Tag steht also mitten in den Bergen bevor. Der Fokus liegt ganz auf dem finalen Sprint, der sehr schnell werden dürfte. In Valence verläuft das Finale zunächst geradlinig bis zu einer scharfen Kurve bei noch 600 Metern. Von dort an geht es vollständig gerade und flach bis ins Ziel, um den Sprinterkönig zu küren.
Etappe 18: Vif - Courchevel (Col de la Loze)
Etappe 18: Vif - Courchevel (Col de la Loze), 172,2 Kilometer
5500 Höhenmeter stehen auf der 18. Etappe des Rennens an – der härteste Tag der Tour mit sehr vielen Klettermetern und großer Höhe. Der Col du Glandon eröffnet die Etappe, der Col de la Madeleine zieht das Feld weiter auseinander, doch der schwierigste Anstieg des Tages ist der Col de la Loze.
21,7 Kilometer bei durchschnittlich 5 % – doch der Durchschnitt sagt beim Col du Glandon überhaupt nichts über die Schwierigkeit aus. Es handelt sich um einen Anstieg mit zwei Abstiegen dazwischen und mehreren Kilometern mit Steigungen um die 10 %. Ein ungleichmäßiger Anstieg, bei dem reine Kletterer den Unterschied machen können, aber auch taktisches Rennfahren erwartet wird. Falls sich eine Flucht bildet, könnte hier eine sehr starke Gruppe vorausfahren. Gleichzeitig können aber auch einige Fahrer versuchen, zur Spitze aufzuschließen, die früh im Rennen angegriffen hat.
Der zweite Anstieg ist deutlich gleichmäßiger: der Col de la Madeleine. 19,3 Kilometer bei 7,8 % – einfach brutal, ein Anstieg, der keine Erholung zulässt. Er endet mit noch 67 Kilometern Restdistanz, weswegen heftige Attacken weniger wahrscheinlich sind, aber die Abfahrt wird sehr schnell sein und kann erheblich zur Erschöpfung für den finalen Anstieg beitragen.
Tatsächlich wird nicht dieselbe Seite befahren wie bei den letzten Austragungen, sondern eine andere Auffahrt nach Courchevel, die über 26 Kilometer lang ist und ein brutales Finale verspricht. Es handelt sich um 26,3 Kilometer bei 6,4 %, eine einstündige Auffahrt, die in den ersten 20 Kilometern eher gleichmäßig verläuft, danach aber mit einigen unregelmäßigen Rampen bis zum Gipfel aufwartet. Dabei gibt es flache und sogar bergab führende Abschnitte, aber auch zahlreiche Rampen mit über 10 %, die es schwer machen, einen gleichmäßigen Rhythmus zu finden.
Etappe 19: Albertville - La Plagne
Etappe 19: Albertville - La Plagne, 130,6 Kilometer
Der letzte Tag in den Hochgebirgen mit Ziel in La Plagne umfasst fünf kategorisierte Anstiege, doch alles wird sich am letzten Berg entscheiden. Die Tour hat die Etappe auf nur 130 Kilometer verkürzt, also ist sie sehr kurz, aber von Anfang bis Ende voller Kletterei.
Zuerst stehen 11,3 Kilometer bei 5,2 % Steigung an, gefolgt vom Col de Saisies (13,8 Kilometer bei 6,4 %), eine ziemlich anspruchsvolle Kombination zu Beginn des Tages, die früh spannende Rennverläufe auslösen könnte.
Der Col du Pré ist der steilste Anstieg des Tages: Die letzten 7,6 Kilometer haben einen Durchschnitt von über 9 %. Dieser Anstieg endet bei noch 64 Kilometern Restdistanz, und kurz danach klettert das Peloton noch ein Stück auf dem Cormet de Roselend (51 Kilometer Rest), bevor eine sehr schnelle Abfahrt zur Schlussetappe führt.
Die Schlusssteigung ist 19 Kilometer lang bei über 7 % Durchschnittssteigung und wird eine weitere harte Herausforderung für das Gesamtklassement darstellen, bevor die Fahrer die Berge verlassen. Die Steigung ist so konstant wie möglich, doch bei solchen Rampen können große Unterschiede entstehen. Am Ende einer so langen und anspruchsvollen Woche wird dieser fast einstündige Anstieg eine würdige letzte Prüfung für die reinen Kletterer sein.
Etappe 20: Nantua - Pontarlier
Etappe 20: Nantua - Pontarler, 185,1 Kilometer
Etappe 20 wird ein hügeliger Tag, bei dem in Pontarlier voraussichtlich eine Fluchtgruppe erfolgreich sein wird. Diese könnte viele Klassikerfahrer, Sprinter und sogar Kletterer oder Gesamtklassementsfahrer umfassen, die noch einmal im Gesamtklassement ein Zeichen setzen wollen.
Es ist ungewöhnlich, dass Etappe 20 dieses Format hat, aber es ist eine interessante Neuerung seitens der Tour. Der 12 Kilometer lange Anstieg zu Beginn des Tages kann definitiv harte Angriffe bergauf mit sich bringen, und rundherum gibt es verschiedene Arten von Anstiegen, die formstarke Fahrer nutzen können, um sich abzusetzen und auf Etappensieg zu gehen.
Bei noch 63 Kilometern Restdistanz steht die Côte de Thésy an, die hart genug ist, damit auch die großen GC-Fahrer einen letzten Angriff starten können, um das Gesamtklassement noch zu verändern. Bei einer solchen Etappe könnte es eine große taktische Komponente geben, falls das Gesamtklassement auseinanderfällt, denn auf dem Papier ist es ein sicherer Tag für eine Flucht, bei der viele unterschiedliche Fahrertypen vorne mitmischen können.
Selbst wenn nicht, wird es eine sehr interessante Etappe mit vielen welligen Anstiegen in der letzten Rennstunde. Terrain für starke Allrounder und Klassikerfahrer... Der letzte Anstieg kommt bei noch 10 Kilometern Restdistanz.
Etappe 21: Mantes-la-Ville - Champs-Elysées
Etappe 21: Mantes-la-Jolie - Paris-Champs Elysées, 132,3 Kilometer
Die Schlussetappe der Tour kehrt nach Paris zurück, doch in diesem Jahr gibt es eine echte Neuerung. Die Organisatoren haben ein hartes Finale vorgesehen, bei dem zwar ein Sprint das Ergebnis entscheiden könnte, aber durch den dreimal zu fahrende Kopfsteinpflasteranstieg zur Montmartre (wie bei den Olympischen Spielen) wird es wohl ein Kampf zwischen den Klassikerfahrern und den Gesamtklassementsfahrern um den Tagessieg.
Schon zu Beginn des Tages wird geklettert, sodass es fraglich ist, ob es überhaupt den klassischen Champagnermoment im Peloton geben wird – oder ob dieser nur im neutralisierten Abschnitt stattfinden kann. Es wird eine richtige Etappe mit großer Wahrscheinlichkeit für eine starke Fluchtgruppe geben, die anschließend ernsthaft verfolgt wird.
Im abschließenden Rundkurs wartet dann der dreimalige Anstieg zur Montmartre: 1 Kilometer lang mit durchschnittlich 4,8 %, wobei die steilsten Passagen fast 10 % erreichen. Ein sehr explosiver Anstieg, vor einer enthusiastischen Zuschauermenge. Er endet 6 Kilometer vor dem Ziel, von wo aus es zügig zurück auf die Champs-Élysées geht – hier wird es wohl keinen klassischen Massensprint geben und die Entscheidung wird eher durch Attacken am Montmartre fallen.