VORSCHAU | Tour de France 2025 Etappe 21 - Wird Lipowitz in Weiß am Champs-Élysées auf dem Podium stehen?

Radsport
Sonntag, 27 Juli 2025 um 13:53
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Die Tour de France geht zu Ende. Wir blicken voraus auf die 21. Etappe – den letzten Tag der Grande Boucle nach drei kräfteraubenden Wochen. Zum Abschluss des Rennens gibt es nicht den traditionellen Sprint auf den Champs-Élysées (auch wenn die Etappe dort endet), sondern ein explosives Finale mit drei Anstiegen über das Kopfsteinpflaster von Montmartre. Kann Tadej Pogačar im Gelben Trikot angreifen und die Schlussetappe gewinnen? Die Chancen stehen nicht schlecht.
Die letzte Etappe kehrt zwar nach Paris zurück, bringt dieses Jahr jedoch eine Neuerung mit sich. Die Tour-Organisatoren haben sich für ein anspruchsvolles Finale entschieden – eines, bei dem zwar ein Sprint den Ausgang bestimmen könnte, das aber mit drei Überfahrten des Montmartre-Anstiegs auf einem explosiven Rundkurs (ähnlich wie bei den Olympischen Spielen) auch Klassiker-Spezialisten und Klassementfahrer ins Spiel bringt.
Etappe 21: Mantes-la-Jolie - Paris-Champs Elysées, 132,3 Kilometer
Etappe 21: Mantes-la-Jolie - Paris-Champs Elysées, 132,3 Kilometer
Wird es zu Beginn des Tages noch Champagner geben? Da die Kletterpartien früh beginnen, ist das vielleicht nicht mehr der Fall – oder das traditionelle Anstoßen findet lediglich im neutralisierten Abschnitt der Etappe statt. Es steht jedenfalls eine richtige Rennetappe bevor, mit einer potenziell starken Ausreißergruppe und einem echten Verfolgungsrennen.
Im finalen Rundkurs erwarten die Fahrer dann drei Anstiege hinauf nach Montmartre (1 km bei 4,8 % Steigung), mit Rampen von fast 10 %. Ein äußerst explosiver Anstieg, gesäumt von Tausenden Fans... Der letzte Gipfel liegt 6 Kilometer vor dem Ziel, gefolgt von einem schnellen Finale zurück zu den Champs-Élysées – und es ist gut möglich, dass dieses Rennen nicht in einem klassischen Massensprint endet.
Das Wetter
Karte Tour de France 2025 Etappe 21
Karte Tour de France 2025 Etappe 21
Die Organisatoren haben alles darangesetzt, dieses Finale der Tour spannender zu gestalten als je zuvor – doch Regen könnte Paris erreichen, und falls das passiert, droht ein neutralisiertes Finale. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist nicht gering. Selbst wenn es trocken bleibt, wird starker Wind erwartet – und das Regenrisiko bleibt bestehen...
Ein kräftiger Nordwestwind könnte einige starke Fahrer dazu verleiten, schon früh anzugreifen, da sie mit Rückenwind nach Paris hineinrollen. Das könnte ihnen helfen, das erwartete Chaos im finalen Rundkurs zu nutzen.
Die Favoriten
Tadej Pogačar – Die Frage ist: Will er es? Auf dem Papier spricht nichts dagegen, diese Gelegenheit wahrzunehmen – es sei denn, es regnet stark und der Rundkurs wird zu gefährlich. Doch mit Mathieu van der Poel nicht mehr im Rennen ist Pogačar der explosivste Fahrer für diesen Anstieg. Schon eine kleine Lücke auf dem Kopfsteinpflaster-Anstieg von Montmartre kann den Tagessieg bringen.
Die Organisatoren haben diese Chance bewusst geschaffen – Tour-Direktor Christian Prudhomme hat sogar gesagt, es sei ein Traum von ihm, das Gelbe Trikot auf den Champs-Élysées gewinnen zu sehen. Viel Rechenarbeit ist also nicht nötig: Wenn UAE und Pogačar es wollen – ein nachvollziehbares "wenn" – haben sie die Mannschaft, um das Rennen zu kontrollieren. Mit Fahrern wie Tim Wellens und Jhonatan Narváez könnten sie alles zusammenhalten und den perfekten Angriff auf Montmartre vorbereiten. Falls nicht, könnten genau diese beiden Fahrer selbst auf den Etappensieg fahren.
Diese Etappe ist nicht darauf ausgelegt, in einem Massensprint zu enden. Deshalb muss man die Puncheure und Klassiker-Spezialisten ernsthaft in Betracht ziehen – für sie ergibt sich hier noch einmal eine echte Chance. Dies ist kein gewöhnliches Finale: Positionierung ist entscheidend, ebenso wie die Form am Ende einer dreiwöchigen Grand Tour. Viele reine Sprinter dürften hier keine Rolle mehr spielen.
lipowitz
Zu den gefährlichen Fahrern, die vielleicht nicht die größte Explosivität haben, aber aus einer Fluchtgruppe oder einem späten Angriff auf dem letzten Rundkurs heraus gewinnen könnten, gehören: Jonas Abrahamsen, Quinn Simmons, Bruno Armirail, Kasper Asgreen, Ben Healy, Frank van den Broek, Matej Mohorič, Jasper Stuyven ...
Auf den Anstiegen darf man mit einem weiteren Angriff von Axel Laurance rechnen. Gemeinsam mit den Franzosen Romain Grégoire und Julian Alaphilippe bringt er viel Explosivität mit – sie könnten auf diesem Terrain auch in einer kleinen Gruppe mit den Besten mithalten.
Auch Victor Campenaerts, Matteo Jorgenson, Fred Wright, Thibau Nys und Anthony Turgis sind starke Allrounder, die man im Blick haben sollte. Ein echter Joker ist Wout van Aert: Auf dem Papier kein Sprinter für ein Massenfinish, aber bei den Olympischen Spielen 2024 flog er förmlich diesen Anstieg hinauf. Mit seiner Vielseitigkeit könnte er in nahezu jedem Szenario gefährlich werden.
Und natürlich – auch wenn es unwahrscheinlich ist – besteht weiterhin die Möglichkeit, dass dieses Rennen in einem Sprint endet. Jonathan Milan und Tim Merlier haben bereits Etappen gewonnen und ihre Ziele erreicht. Der Druck ist nicht mehr übermäßig hoch. Dasselbe gilt nun auch für Kaden Groves, der in bestechender Form ist – und vielleicht sogar einen Angriff von Pogačar kontern könnte.
Für ein eventuelles Sprintfinale auf den Champs-Élysées nach dem Montmartre-Rundkurs kommen vor allem punchige Sprinter infrage, die die kurzen, steilen Anstiege überleben können: Arnaud De Lie, Jordi Meeus, Alberto Dainese, Davide Ballerini, Tobias Lund Andresen und Jake Stewart.
In Topform wäre auch Biniam Girmay ein klarer Kandidat – allerdings bleibt unklar, wie gut er sich nach seinem Sturz vor wenigen Tagen erholt hat.

Vorhersage Tour de France 2025 Etappe 21: 

*** Tadej Pogacar, Jonathan Milan, Kaden Groves
** Tim Merlier, Wout van Aert, Jonas Abrahamsen, Victor Campenaerts
* Kasper Asgreen, Axel Laurance, Jasper Stuyven, Julian Alaphilippe, Arnaud de Lie, Jordi Meeus, Jake Stewart, Biniam Girmay
Auswahl: Jonas Abrahamsen
Wie: Ich glaube, dass der Norweger wieder gewinnen kann, und zwar entweder aus einer Ausreißergruppe oder durch einen opportunen Angriff auf der letzten Runde. Er wird irgendwie nicht viel gedeckt, hat eine unglaubliche Form und einen massiven Motor, der perfekt für diese Art von Tag ist.
Original: Rúben Silva
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