"Schließlich sucht man drei Wochen lang den besten Radfahrer" - Mike Teunissen für die Aufnahme von Unregelmäßigkeiten wie Schotter und Kopfsteinpflaster in die Grand Tours

Radsport
Sonntag, 07 Juli 2024 um 13:00
1099391528
Die Stimmung bei Intermarche - Wanty muss sehr gut sein, denn das eritreische Juwel Biniam Girmay liegt nach zwei dominanten Sprintsiegen an der Spitze der Punktewertung. Mike Teunissen, selbst Etappensieger bei der Tour, einer der Hauptakteure in seinem Sprintzug, muss daher seine persönlichen Ambitionen vorerst zurückstellen. Aber vielleicht ergibt sich auf der Schotteretappe in Troyes eine Chance, die dem Niederländer liegen dürfte.
Schließlich äußerte sich Teunissen auch zu der berüchtigten Gravelprüfung in und um Troyes. "Dort kann wirklich alles passieren. Wir werden dort sehr wachsam sein müssen. Vielleicht können wir unser Ding durchziehen, aber das bleibt abzuwarten. Die letzte Stunde ist zum Glück flacher Gravel. Das kommt mir auf jeden Fall entgegen", sagte er In de Leiderstrui lachend.
Die Teamchefs einiger der großen Favoriten für die Gesamtwertung haben sich kürzlich dahingehend geäußert, dass Gravel bei Grand Tours nichts zu suchen hat - namentlich Soudal - Quick-Step's Patrick Lefevere, gefolgt von Visma - Lease a Bike's Richard Plugge. Es ist anzumerken, dass weder Evenepoel noch Vingegaard sehr gute Erinnerungen an Gravel haben und ihre Meinungen daher etwas voreingenommen sein könnten, was die Ablehnung der staubigen Straßen angeht.
Laut Teunissen ist Gravel ein Teil des Radsports und als solcher nur hilfreich bei der Suche nach dem besten Radfahrer - etwas, das Teunissen als das ultimative Ziel der Tour de France betrachtet.
"Ich denke, dass die Aufnahme einer Schotteretappe in die Tour auf jeden Fall möglich sein sollte", schloss er mit einer Reaktion auf die kritischen Stimmen, die in letzter Zeit hier und da im Zusammenhang mit der Gravel-Etappe laut wurden. "Ich finde es gut. Schließlich sucht man drei Wochen lang den besten Radfahrer. Da kann schon mal ein bisschen Gravel, Kopfsteinpflaster oder viel Wind dabei sein. Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Natürlich hofft man nicht auf viele Stürze oder platte Reifen. Aber auf der anderen Seite: Das gehört auch ein bisschen dazu. Auf jeden Fall macht es mir nichts aus, sagen wir es mal so."

Instagram Bild Laurenz Rex<br>