Remco Evenepoels erste Saison in den Farben von Red Bull – BORA – hansgrohe könnte bereits im März eine unerwartete Wendung nehmen. Wie La Gazzetta dello Sport berichtet, steht der belgische Superstar unmittelbar vor seinem ersten Start bei Milano–Sanremo. Eine Teilnahme, die bisher nie als echte Option kommuniziert wurde und dennoch vollkommen in die Logik eines ambitionierten Frühjahrsprogramms passt.
Der stets gut informierte Journalist Ciro Scognamiglio meldete am Freitag, dass mehrere Quellen Evenepoels Präsenz bei der Primavera am 21. März 2026 bestätigen. Für den 26-Jährigen wäre es das Debüt bei einem Monument, das perfekt auf seine explosiven, langanhaltenden Antritte zugeschnitten scheint – und gleichzeitig ein faszinierender Test am Poggio, wo sich Klassiker-Kämpfe oft in Sekundenbruchteilen entscheiden.
Ein Star als Helfer: Van Gils soll die Kapitänsrolle übernehmen
Die größte Überraschung liegt jedoch nicht in Evenepoels Start, sondern in seiner Rolle. Laut Gazzetta geht die Teamleitung nicht an den Vuelta-Sieger, sondern an Landsmann
Maxim Van Gils. Der 24-Jährige wurde 2024 Siebter in Sanremo und hat sich seither als einer der gefährlichsten Puncheure im Weltpeloton etabliert.
Für das neu formierte Red-Bull-Team wäre Van Gils als Kapitän ein klares Signal: Wer Form und Profil für einen Sieg hat, bekommt freie Fahrt – selbst wenn
Remco Evenepoel im selben Trikot fährt. Dass der belgische Superstar eines seiner Lieblingsrennen der Fans als Luxushelfer bestreiten könnte, verleiht diesem möglichen Szenario eine fast ungewohnte Dynamik.
Ein Testfeld für 2026 – und ein Kalender voller Fragezeichen
Evenepoel selbst hält seinen Rennkalender bisher offen. Mehrfach betonte er, dass seine Planung von der Streckenführung des Giro d’Italia 2026 abhängt, die am 1. Dezember vorgestellt wird. Intern sollen zwei Varianten diskutiert werden:
- ein klassisches Startpaket mit Kopfsteinpflaster-Klassikern und anschließender Tour de France,
- oder die Kombination aus Giro und Tour.
In dieser unsicheren Struktur könnte Milano–Sanremo als Scharnierpunkt dienen – ein früher und anspruchsvoller Formtest, bei dem Evenepoel ein Gefühl für den Renndruck bekommt, ohne Verantwortung für das Finale tragen zu müssen. Für Red Bull – BORA – hansgrohe wäre es zudem die erste Primavera unter neuer Identität, was die Entscheidung, zwei hochkarätige Optionen ins Rennen zu schicken, strategisch sinnvoll macht.
Milano–Sanremo 2026 wird bereits vor dem Start elektrisiert
Falls der Gazzetta-Bericht stimmt, steht der Frühling 2026 unter einer neuen, hochinteressanten Vorzeichenkombination: ein Debüt des belgischen Superstars, ein Kapitän, der nicht Evenepoel heißt, und ein Monument, dessen Ausgang traditionell unvorhersehbar ist.
So beginnt das Evenepoel-Kapitel bei Red Bull – BORA – hansgrohe vielleicht nicht mit einem Solo am Poggio, sondern mit einem Dienst am Team – und genau das könnte diese Primavera schon vor dem ersten Tritt besonders machen.