PRESSEKONFERENZ Julian Alaphilippe | "Ich brauche Pogacar nicht zu erwähnen" - Der ehemalige Weltmeister über seine Hauptkonkurrenten bei hügeligen Etappen

Radsport
Freitag, 04 Juli 2025 um 17:30
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Julian Alaphilippe kennt das Gefühl, bei der Tour de France zu glänzen – Etappensiege, Tage im Gelben Trikot und unzählige Attacken haben den früheren Weltmeister zu einem der beliebtesten Fahrer im Peloton gemacht. Im Jahr 2025 steht er mit neuem Team und veränderten Voraussetzungen erneut am Start der Grande Boucle. In Lens sprach der 32-Jährige mit CyclingUpToDate über seine Ambitionen, seine Form – und die lange französische Dürre beim Kampf ums Gesamtklassement.

Rückkehr zur Tour – erstmals im Trikot von Tudor

„Ich freue mich riesig, wieder bei der Tour zu sein“, sagte Alaphilippe bei der Teampräsentation in Lens. „Vor allem ist es für mich etwas Besonderes, das erste Mal mit Tudor am Start zu stehen. Ich bin motiviert und bereit, loszulegen.“
Die Zielsetzung ist klar: Etappensiege. „Das ist unser Traum, unser Ziel für die nächsten drei Wochen. Wir haben ein starkes, ausgeglichenes Team – und wenn wir clever fahren, können wir etwas holen.“

Explosive erste Woche im Visier

Als klassischer Puncheur sieht Alaphilippe seine Chancen vor allem in der ersten Woche. „Ich denke, ich bin noch immer mehr Puncher als Kletterer oder Sprinter. Es gibt einige Etappen, die mir liegen – aber man braucht gute Beine. Ich habe mich in der Höhe vorbereitet, wie in den vergangenen Jahren. Jetzt will ich zeigen, was ich kann.“
Dass das Terrain für explosive Fahrer gemacht ist, erkennt auch Alaphilippe. Doch die Konkurrenz ist groß: „Van der Poel, Pogacar, viele andere – es gibt viele starke Fahrer, die in solchen Finals gefährlich sind. Ich hoffe, dass ich dazugehöre.“

40 Jahre ohne französischen Toursieg? Kein Druck für Alaphilippe

2025 markiert ein bitteres Jubiläum: 40 Jahre sind vergangen, seit Bernard Hinault als letzter Franzose die Tour de France gewann. Ein Thema, das Alaphilippe mit Humor nimmt. „Ich mache mir keine Sorgen, dass ich der nächste französische Sieger sein werde“, sagt er mit einem Lächeln. „Klar, 40 Jahre sind lang, aber das ist nicht mein Fokus. Ich konzentriere mich auf meine Aufgabe – und hoffe, dass die Lücke irgendwann geschlossen wird.“
Er ergänzt: „Wir haben einige starke junge Fahrer. Irgendwann wird wieder ein Franzose ganz oben stehen – aber ich denke nicht darüber nach. Ich will einfach eine gute Tour fahren.“

Formtest Schweiz gibt Zuversicht

Bei der Tour de Suisse zeigte sich Alaphilippe in starker Verfassung und fuhr in die Top 5 – ein wichtiger Fingerzeig. „Ich habe mich dort gut gefühlt. Es war die letzte große Woche vor der Tour, und ich konnte Selbstvertrauen tanken. Ich habe das Rennen genossen – und bin mit einem guten Gefühl hierhergekommen.“

Nicht nur auf Woche eins fokussiert

Auch wenn die erste Woche Etappen für Alaphilippe bereithält, richtet sich der Blick über die kompletten drei Wochen. „Die erste Woche bietet gute Chancen – für mich, für Marc Hirschi, für Alberto Dainese. Aber wir wissen auch, dass die zweite und dritte Woche sehr hart werden. Wenn wir früh etwas holen – umso besser. Wenn nicht, bleibt noch viel Zeit. Wichtig ist, geduldig und fokussiert zu bleiben.“
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